Sport: Der Meister mit Bestwerten
Bilanz der Fußball-Verbandsliga: Fünf Trainerwechsel waren ungewöhnlich
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Am letzten Spieltag der Fußball-Verbandsliga hatte sich Spielausschussvorsitzender Mirko Wittig nach Altlüdersdorf und sein Stellvertreter Dieter Jording nach Babelsberg auf den Weg gemacht. Man wollte sichergehen, punktgleich dem neuen Landesmeister die Glückwünsche des Landesverbandes zu überbringen.Wittigs Fahrt war umsonst: Germania Schöneiche ließ sich von der Reserve der Nulldreier nicht überraschen und machte den eigentlich zu erwartendenTitelgewinn mit einem 2:1 perfekt. Über den Spielverlauf in Babelsberg informiert, erloschen die Altlüdersdorfer Hoffnungen schnell und man ließ es beim 6:2 über Stahl Brandenburg bewenden.
So löst nun Schöneiche Vorjahrsmeister Falkensee/Finkenkrug nach dessen einjähriger Gastrolle in der Oberliga ab. Die Köpenicker Vorortler können nicht nur auf einen Drei-Punkte-Vorsprung, sondern auch auf Bestwerte auf beiden Seiten des Torekontos verweisen. Schließlich waren sie auch das heimstärkste Team. Auswärts schnitt dagegen Altlüdersdorf am erfolgreichsten ab.
Der Kampf um den Klassenerhalt endete erst in der Schlussrunde. Es ging um drei Abstiegsplätze, um wieder in einer 16er-Staffel spielen zu können, nachdem diesmal Eisenhüttenstadt nach dem Oberliga-Ausscheiden zusätzlich eingeordnet werden musste. Als erste Mannschaft strich der SC Oberhavel Velten die Segel. Ihm folgte der FC Stahl Brandenburg und am letzten Spieltag Union Fürstenwalde.
Oberliga-Absteiger Optik Rathenow überstand seinen Verbandsliga-Einstand mit dem erreichten dritten Tabellenplatz respektabel. Zu den Überraschungen zählt dagegen Rang 4 des Vorjahresneunten Schwedt. Die Uckermärker, erneut Fairplay-Pokalgewinner, stellten mit Nico Wendlandt (24) den Torschützenkönig. Die nächsten Plätze in dieser Ranglisten belegen die Burger René Handreck (17) und Torsten John (16). Ihre Mannschaft ging auch im zweiten Verbandsligajahr als Fünfter durchs Ziel; dahinter platzierte sich der Brandenburger SC Süd 05.
Der SV Babelsberg 03 II spielte stets in der oberen Tabellenhälfte mit, musste aber mit Platz 8 Vorlieb nehmen. Ein besseres Abschneiden verdarb er sich durch die krasse Diskrepanz zwischen Heimspiel- und Auswärtsbilanz. An der Sandscholle holte der SVB nur 15 Punkte, was nur vom Letzten Velten (14) unterboten wurde. Mit 28 Zählern absolvierte Nulldrei die Auswärts-Touren dagegen als Zweitbester; treffsicherster Nulldreier war Sebastian Lozanski mit acht Toren. Die beiden Aufsteiger Strausberg und Laubsdorf schafften mit dem Klassenerhalt ihr Saisonziel. Frankfurts und Luckenwaldes Abstiegsnöte kamen dagegen unerwartet. Die Viktoria-Elf überwand ihre Schwächeperiode, während die Luckenwalder erst mit dem 5:4 in Laubsdorf das rettende Ufer erreichten.
Für Verbandsliga-Verhältnisse ungewöhnlich waren Trainerwechsel. Fünf Vereine versuchten damit ausgebliebene Erfolge zu erreichen. Harry Rath gelang das in Eisenhüttenstadt ebenso wie Wolfgang Rahn beim BSC Süd 05 und Matthias König in Frankfurt. Wolfgang Müller sah sich schon im Herbst in Velten vor eine unlösbare Aufgabe gestellt; Peter Heinrich konnte in Fürstenwalde das Unheil nicht mehr abwenden. Neue Namen werden auch zum Saisonstart am 12. August auftauchen. Bei den Aufsteigern Oranienburg mit Frank Rohde und Ortrand mit Steffen Rietschel aber wohl nicht.
Jürgen Trogisch
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