Landeshauptstadt: Der nächste Haken
Kritik an der Architektur des russisch-orthodoxen Gemeindehauses – Wettbewerb geplant
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Nauener Vorstadt – Erst waren es die Sichtbeziehungen, dann der Naturschutz und nun die Architektur: Erneut gibt es Probleme mit dem geplanten Gemeindehaus der Russisch-Orthodoxen Kirche in Potsdam. Das Landesdenkmalamt hat Kritik an dem Entwurf der Gemeinde geäußert, deshalb soll es nun einen Architektenwettbewerb geben. Er gehe davon aus, dass dieser noch vor der Sommerpause abgeschlossen sei, sagte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) am gestrigen Mittwoch im Hauptausschuss. Dann könnte wie zuletzt geplant im Herbst der erste Spatenstich gesetzt werden. Die Gemeinde sei zunächst nicht begeistert gewesen, habe dem Verfahren letztlich aber zugestimmt. Die Stadtverwaltung habe sich bereit erklärt, den Wettbewerb zu organisieren. Dieser soll nicht offen sein, sondern je drei Architekturbüros von der Gemeinde und von der Stadt zu einem Entwurf aufgefordert werden, sagte Klipp.
Schon seit acht Jahren plant die Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche des Heiligen Alexander Newski zu Potsdam ein neues Gemeindehaus. Dieses sollte zunächst auf einer Teilfläche des Friedhofes auf dem Kapellenberg, dem höchsten Hügel von Potsdam, entstehen. Dies wurde aber vom Landesdenkmalamt abgelehnt, da historische Sichtbeziehungen zerstört würden. Doch auch mit dem Alternativ-Standort am Fuß des Kapellenberges nahe der Puschkinallee gab es Probleme. Der Naturschutz hatte Bedenken angemeldet, weil alte Buchen und Eichen sowie ein Bussardhorst gefährdet waren. Erst vor einigen Wochen einigten sich Stadt und Gemeinde darauf, das Zentrum einige Meter weiter östlich zu bauen.
Nach eigenen Angaben hat die Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche des heiligen Alexander Newski zu Potsdam rund 3000 Mitglieder, von denen ein Drittel auch im Kirchenregister eingetragen ist. Bis vor einigen Jahren standen der Gemeinde noch Räume in einem Haus in der Puschkinstraße zur Verfügung, bis die Stadt die Immobilie verkaufte. Die vor mehr als 180 Jahren gebaute Newski-Kapelle auf dem Kapellenberg ist als Gemeindehaus zu klein und auch nicht geeignet. K. Wiechers
K. Wiechers
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