
© Benjamin Feller
Sport: Der Nummer 10 gerecht geworden
Fortuna Babelsberg strebt nach einem Erfolg über Union Neuruppin weiter nach der Tabellenführung
Stand:
Auf dem Fußballplatz ist der Spieler mit der Rückennummer 10 der Stratege, der Lenker und Spielmacher einer Mannschaft. Derjenige, der die Mannschaft antreibt und in den wichtigen Momenten die richtigen Entscheidungen fällt. „Aber eigentlich ist das auch nur eine Nummer“, sagte Denny Schwabe leicht dahin, obwohl er durchaus um den Stellenwert der Rückennummer 10 weiß. Bei Fortuna Babelsberg trägt er die 10 auf dem Trikot und wurde ihr am vergangenen Samstag gerecht, als er in der Landesklasse-Partie zwischen Fortuna Babelsberg und SV Union Neuruppin zur entscheidenden Figur des Spiels wurde. Mit zwei Toren und der Vorarbeit zu Treffer Nummer drei trug Schwabe seinen Teil zum 3:1 (2:1)-Heimerfolg der Fortunen bei.
„Da hatte ich einfach nur Glück, dass ich da stand“, meinte Schwabe nach dem Spiel bescheiden. Von Glück konnte jedoch kaum die Rede sein, als er in der 38. Spielminute zum Kopfball hochsprang und den Ball im Gehäuse der Gäste versenkte. Beinahe ein erlösendes Tor für die Potsdamer, die bereits in der 14. Spielminute durch einen Treffer des Neuruppiners Lars Pickert in Rückstand geraten waren. Aber gerade dies schien die Mannschaft von Fortuna Babelsberg zu animieren, sich von ihrer bis dahin eher vorsichtigen Spielweise zu verabschieden. „Der Rückstand hat uns erst richtig wach gemacht“, bestätigte Schwabe nach dem Abpfiff.
Nach dem Gegentor legten die Fortunen ihre Zurückhaltung ab und verlegten sich auf ein schnelles Umschaltspiel und lange Bälle über die Neuruppiner Hintermannschaft. Aber erst zum Ende der ersten Halbzeit spiegelte auch das Ergebnis das Geschehen auf dem Platz wider. Nach dem Ausgleichstreffer konnte Schwabe bereits drei Minuten später nachlegen, als er im gegnerischen Strafraum angespielt wurde, sich mit dem Ball am Fuß gekonnt um seinen Gegenspieler drehte und zum 2:1-Führungstor traf. „Momentan treffe ich einfach mal das Tor“, erklärte Schwabe, der auf der rechten Außenbahn im Mittelfeld der Fortunen für Tempo sorgte. Doch nicht nur er selbst traf, sondern bewies beim dritten Treffer der Potsdamer seine Qualitäten als Spielantreiber im Mittelfeld. Mit einem eröffnenden Pass durch die Lücke in der Neuruppiner Viererkette bediente Schwabe Tony Zimmermann. Dieser legte auf den mitgelaufenen Robert Jenner quer, der den Ball freistehend vor Keeper Steven Köthke nur einzuschieben brauchte.
„Wir haben uns festgebissen und verdient gewonnen“, meinte Babelsberg-Coach Sebastian Michalske nach der Partie. Besonders die Moral, die seine Mannschaft nach dem Rückstand zeigte, nötigte ihm Respekt ab.
Fortuna Babelsberg untermauerte mit diesem Sieg gegen den vorigen Tabellenzweiten seine Ambitionen, sich an der Tabellenspitze der Landesklasse West festzusetzen. Im zweiten Spitzenspiel an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen geht es in der nächsten Woche für die Potsdamer zum punktgleichen Tabellenführer BSC Rathenow, wo die Siegesserie – sieben Siege in Folge stärken das Fortuna-Selbstbewusstsein – möglichst weitergeführt werden soll.
Fortuna Babelsberg: M. Jung; Wolff, Geissler, D. Jung, Haqi - Schwabe, Franke, Jenner, Waide (17. Abbas), Zimmermann (86. Jänicke) - Ziemann (57. Höhlich). Tore: 0:1 Pickert (14.), 1:1 Schwabe (38.), 2:1 Schwabe (41.), 3:1 Jenner (78.)
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