Von Henner Mallwitz: Der OSC möchte Geschichte schreiben
Potsdams Wasserballer wollen am Samstag mit dem dritten Sieg den Aufstieg besiegeln
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Sie haben es noch einmal spannend gemacht. Da ging das schon sicher geglaubte Heimspiel am vergangenen Mittwoch vor rund 400 Fans in der Schwimmhalle am Brauhausberg gegen den SSV Esslingen mit 7:8 verloren – und dann bezwingen die Wasserballer des OSC Potsdam ausgerechnet in fremden Gefilden die Schwaben mit 10:9 und 7:6 (PNN berichteten). Drei Siege in den Qualifikationsspielen zu den Play-Offs der Deutschen Wasserball- Liga benötigen die Männer um Trainer André Laube, um den Sprung in die A-Gruppe des Oberhauses zu machen, und so kommt es am Samstag um 17 Uhr zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Esslingern.
„Zu Hause wollen wir das endgültig klarmachen“, sagt Mannschaftskapitän Jacob Drachenberg. „Nach Stuttgart wollen wir nicht unbedingt noch einmal. Aber mit den besten Fans Deutschlands im Rücken sollte das schon zu schaffen sein.“ Mit seinem Lob übertreibt der 21-Jährige nicht einmal: Mehr als 300 Fans bei Ligaspielen suchen deutschlandweit ihresgleichen und sorgen am Brauhausberg stets für eine tolle Stimmung.
Nach der Niederlage machten sich Drachenberg & Co. natürlich ihre Gedanken über die vermeintlichen Gründe. „Wir waren uns einfach zu sicher“, schätzt der Kapitän ein. „In der Vergangenheit gingen knappe und sehr wichtige Spiele zu Hause nie verloren. Und darauf haben wir wohl spekuliert.“
Dennoch gelang es dem Team, in Stuttgart den Hebel umzulegen und den Matchball in der sogenannten „Best-of- Five-Serie“ an die Havel zu holen. „Hier können wir nun Geschichte schreiben“, sagt Drachenberg mit sichtlichem Stolz. „Wenn man überlegt, dass wir vor sieben Jahren noch in der Landesliga spielten und der Wasserballsport in Potsdam überhaupt erst nach der Wende aus der Taufe gehoben wurde, ist das schon sehr beachtlich.“
Vor dem harten Wochenende in Süddeutschland hatte André Laube seine Männer ausgiebig auf die anstehenden Aufgaben eingestellt. Die ausgiebige Videoanalyse spielte dabei eine sehr wichtige Rolle – und sie, so bestätigt Drachenberg, sei auch ein Schlüssel zum Erfolg gewesen. „Eine unglaubliche Energieleistung meines Teams“, lobte der Trainer seine Mannschaft nach getaner Arbeit. „Mit dem Rücken an der Wand haben wir auswärts die passende Antwort auf die Heimniederlage gegeben.“ Besondere Wertigkeit erfährt dieser Doppelsieg beim Blick auf die anderen Ausscheidungsduelle: Dort gewannen die Vertreter der DWL-B-Gruppe WUM Magdeburg (gegen Bayer Uerdingen), Duisburger SV 98 (gegen SV Weiden) und SV Cannstatt (gegen SV Würzburg) das Auftaktmatch, unterlagen aber jeweils auswärts in beiden Partien und liegen nun jeweils mit 1:2 in Rückstand.
Während gestern ein Regenerationstraining auf dem Plan stand, absolvieren die Potsdamer morgen um 20 Uhr ein Testspiel bei den Wasserfreunden Spandau. „Und dann“, sagt Jacob Drachenberg, „sollte dem Sieg nichts mehr im Wege stehen.“
Henner Mallwitz
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