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Sport: Der Partner ist das Turngerät

Sportakrobaten „Potsdamer Delphine“ balancieren in der Kirschallee

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Als Tobias Raab auf das Podest tritt, sieht man ihm seine Konzentration an. Er greift mit beiden Händen auf ein kleines Brett, das auf einem Metallstab befestigt ist und beginnt seine Übung. Die Beine streckt er bis in die Zehenspitzen und hält sie scheinbar mühelos in der Horizontalen. Gestützt auf seine Arme dreht er sich mit dem Brett ruhig um die eigene Achse. Nur seine Augen verraten die Anstrengung. Tobias ist neun, Sportakrobat und trainiert seit der dritten Klasse bei den „Potsdamer Delphinen“, den Sportakrobaten des SV Motor Babelsberg.

Anja Röthig ist seine Trainerin. Seit einem Jahr ist sie verantwortlich für die mehr als 40 „Delphine“ und koordiniert das Training der Kinder und Jugendlichen. „Sportakrobatik ist Eleganz, Kraft und Beweglichkeit. Eine Mischung aus Rhythmischer Sportgymnastik und Geräteturnen bei der der Partner das Gerät ist“, erklärt Röthig. „Wir trainieren am Montag-, Dienstag- und Donnerstagabend in der Sporthalle Kirschallee und betreiben leistungsorientierten Breitensport, bei dem sich die Mädchen und Jungen einzeln, paarweise oder in Dreiergruppen miteinander messen können.“

Tobias balanciert mittlerweile auf dem schmalen Brett. Hanna Weber (8) sieht ihm zu. Sie steht lächelnd auf dem Rücken ihres Unter„manns“ Ulrike Bronowsky (11). Beide haben ihren Oberkörper nach vorn gebeugt und die Arme elegant von sich gestreckt. Sie bilden eine kleine, wackelnde Pyramide als Teil ihrer Wettkampf-Kür. Während einer Kür werden gemeinsame Balance- oder Wurfelemente, die Synchronität und die Choreografie bewertet. Jenny Günther (9), Johanna Schödensack (9) und Sarah Rotzoll (7) haben damit noch Probleme. Es klappt wenig. Röthig ist unzufrieden und fordert mehr Konzentration. Nach zwei Wiederholungen klappt alles. Die Mädchen sind stolz. „Unsere schwierigste Nummer ist der Knallfrosch“, erklärt Sarah. „Jenny und Johanna bekommen mich dabei nicht immer in die Luft geworfen.“

Konstantin Jakob hört das nicht, er trainiert nebenan mit einigen Mädchen Flick Flacks. Jakob war zweimaliger Deutscher Meister in der Disziplin Podest. Jetzt trainiert er wie Röthig den Nachwuchs und ist Mitglied beim Potsdamer Akro-Trio, das auf Festen und Veranstaltungen mit einem eigenen Akrobatik-Programm auftritt. Mit Tobias ist Jakob zufrieden. „Er lernt schnell“, sagt er anerkennend. Tobias steht da schon wieder auf seinem Podest. Er will noch einmal üben.

Andreas Flörke

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