Landeshauptstadt: Der Potsdam-Konzern
26 Beteiligungen / Untersuchung durch externe Prüfer
Stand:
26 Beteiligungen / Untersuchung durch externe Prüfer Die Stadt nimmt ihre Beteiligungen an Gesellschaften unter die Lupe. Und da sie das selbst objektiv nicht leisten kann, hat sie für eine sechsstellige Euro-Summe eine renommierte Prüfungs- und Beratungsgesellschaft damit beauftragt. Es handelt sich um das Unternehmen Rödl & Partner, nach eigener Auskunft mit 2300 Mitarbeitern eines der weltweit führenden Firmen dieser Art. Mittwochabend stellte Projektleiter Dr. Heiko Schuh im Hauptausschuss dar, wie das Untersuchungsteam an die Sache herangeht. Dabei geht der Projektleiter von der Tatsache aus, dass nur elf von bisher 49 untersuchten deutschen Städten ihr Beteiligungsmanagement selbst als gut einschätzen. In Potsdam dürfte ähnlich geurteilt werden. Die Stadt Potsdam ist nicht nur ein Dienstleister und Verwalter für die Bürgerinnen und Bürger, sie ist nebenbei ein ganz schöner Konzern im wirtschaftlichen Sinne. Immerhin ist sie an 26 Gesellschaften mehr oder weniger stark beteiligt. Der Oberbürgermeister und seine Beigeordneten fungieren dabei als Aufsichtsratsmitglieder und -vorsitzende. Zum Beispiel gibt es im Bereich Bauen und Wohnen allein sechs Gesellschaften. Dabei sind der Sanierungsträger Potsdam und die Gemeinnützige Wohn- und Baugesellschaft (Gewoba) vielleicht am bekanntesten. Aber wer weiß schon, dass es eine Grundstücksgesellschaft Potsdam-Center gibt? PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg stellte im Hauptausschuss die Frage, welche zentrale Zielstellung die Untersuchung von Rödl & Partner habe. Oberbürgermeister Jann Jakobs stellte dar, dass es angesichts der schlechten Haushaltslage auch darum gehe, mehr Vorteile aus den Beteiligungen zu ziehen. Die Gewoba hat bekanntlich schon durch das Management der Grundstücksgesellschaft Polo einen Konsolidierungsbeitrag geleistet. Und auch der Energiebetrieb ist eine Quelle fürs Stadtsäckel. Die Prüfer werden zunächst alle Informationen über die städtischen Beteiligungen sichten und beurteilen. Am Ende werden sie Empfehlungen geben. Zum Beispiel über die Notwendigkeit städtischer Beteiligungen auf den verschiedenen Gebieten. Vielleicht können einige Aufgaben durch Private besser wahrgenommen werden. Oder umgekehrt: Wie kann der städtische Einfluss gewahrt oder erhöht werden? Günter Schenke
Günter Schenke
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: