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Revanche erhofft. Am Samstag wollen die Volleyballerinnen des SC Potsdam  links Ramona Stucki, in der Mitte Kristina Bognar  daheim gegen den Köpenicker SC  rechts Bojana Marjanovic  besser als beim 0:3 im Hinspiel aussehen.

© Jan Kuppert

Von Thomas Gantz: Der Reiz des Ungewissen

Der SC Potsdam erwartet am kommenden Samstag in der Volleyball-Bundesliga den benachbarten Köpenicker SC

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Volleyball ist Kopfsache. Im Fall des Frauen-Bundesligisten SC Potsdam bezieht sich diese Feststellung vor dem anstehenden Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Köpenicker SC (19 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) auf die Notwendigkeit, bis zum Spieltag das enttäuschende 0:3 der Vorwoche in Vilsbiburg innerlich ad acta gelegt zu haben. Die zu Wochenbeginn gesammelten Trainingseindrücke, so SC-Cheftrainer Michael Merten gestern, ließen allerdings erst einmal kaum Rückschlüsse zu, ob dies gelingen könnte. Am Montag und Dienstag fehlten einige Spielerinnen krankheitsbedingt. Gestern kehrten zumindest Ramona Stucki, Janine Hinderlich und Charlene Spieß ins Mannschaftstraining zurück. „Wir sind guter Dinge, dass sich die personelle Situation bei uns bis zum Spiel noch deutlich entspannen wird“, sagte Merten und fügte an, dass über der Partie gegen den geographischen und tabellarischen Nachbarn ein spezieller Reiz des Ungewissen liegt. Dies gilt schon allein deshalb, weil die Berlinerinnen gegenüber dem von ihnen im vergangenen November mit 3:0 gewonnenen Hinspiel doch einige personelle Änderungen zu verzeichnen haben.

Während die Brasilianerin Izabela de Oliviera auf Grund anhaltender Knieprobleme fehlen wird, sind die universell einsetzbare Maria Kleefisch sowie Außenangreiferin Ilona Dröger wieder spielfähig. Maria Kleefisch übrigens erst seit einigen Wochen. Das Auskurieren eines Ermüdungsbruches nahm viel Zeit in Anspruch. „Ich freue mich sehr auf die Partie in meiner alten Heimhalle und das Potsdamer Publikum, so der frühere Mannschaftskapitän des SC Potsdam. Köpenick ist auch auf der Zuspielposition anders besetzt als im Hinspiel. Doreen Engel (28/ehemals Dresdner SC, USC Münster, SV Post Wien) trainierte bereits seit November im Verein mit und ist nach Meinung Michael Mertens eine sehr gute Bundesligaspielerin.

Der aus Potsdamer Sicht ziemlich unerfreuliche Verlauf des Hinspiels dürfte übermorgen kein beherrschendes Thema mehr sein. Die Tagesform wird eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Michael Merten: „Mir persönlich geht es zuallererst darum, dieses Spiel zu gewinnen. Weder für uns noch für Köpenick ist derzeit nach oben noch etwas möglich. Münster ist da kaum noch erreichbar. Nach unten haben beide Teams ebenfalls genug Luft. Eine bessere Konstellation kann man sich vor so einem Spiel kaum wünschen.“ Die aktuelle Tabellensituation ist für Merten derzeit nicht vordergründig wichtig. Sein Verein ist Neunter, Köpenick bei zwei weniger ausgetragenen Spielen Zehnter. Dies allein taugt allemal schon zum Nachweis, wie gut der Aufsteiger in seiner Erstliga-Premierensaison dasteht. Der Köpenicker SC gilt im fünften Jahr seiner Ligazugehörigkeit als etabliert und verfügt scheinbar über keinen nennenswerten sportlichen Leistungsvorsprung mehr. Oder doch? Der Direktvergleich wird Klarheit schaffen. Maria Kleefisch zumindest glaubt, dass der mögliche Ausgang dieser Partie absolut offen ist und dass darin der eigentliche Reiz für das Publikum liegen dürfte.

Thomas Gantz

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