
© Gerhard Pohl
Sport: Der Rhythmus zum Kampf
Beim Spiel in Stuttgart ist der Kader der Potsdamer Volleyballerinnen wieder komplett. Youngster Sophie Dreblow hofft dennoch wieder auf einen Einsatz.
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Der erste Griff von Alberto Salomoni geht zum Lautstärkeregler, als er ein Statement zum bevorstehenden Spiel seiner Mannschaft in Stuttgart abgeben soll. Die Musik müsse er erst ein bisschen leiser drehen. Seine eigene Spielvorbereitung lässt sich der Trainer des SC Potsdam gern von der dazu passenden Musik begleiten – Limp Bizkits „Take A Look Around“, aggressiv rockig, ist diese Woche das Lied der Wahl. „Das passt, weil auch das Spiel gegen Stuttgart ein harter Kampf werden wird“, meint der Trainer des SC Potsdam. Für die Volleyballdamen steht am morgigen Samstag die Auswärtspartie bei Allianz MTV Stuttgart auf dem Spielplan der Bundesliga.
„Das wird ein Spiel auf Augenhöhe“, prophezeit Salomoni. Mit zurzeit einem Punkt und einem Platz Rückstand nehmen die auf Platz fünf liegenden Gastgeberinnen die Verfolgerrolle in diesem Duell ein, gehen aber laut dem SCP-Trainer als Favorit ins Spiel gehen – schon allein wegen des Heimvorteils.
Die Potsdamerinnen als Tabellen-Vierte gehen personell gestärkt in die Partie. Seomara Sainz und Ivonne Montaño sind von ihren Einsätzen im Nationaldress zum Team zurückgekehrt. „Beide sind natürlich müde, aber ich bin froh, wieder auf den kompletten Kader zurückgreifen zu können“, meint Salomoni.
Auch Sophie Dreblow war zuletzt bei der Nationalmannschaft – der deutschen U 17. Vom Lehrgang in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern) stieß sie erst am gestrigen Abend wieder zurück zu ihrer Mannschaft. „Es war schön, aber auch mal wieder etwas völlig anderes, mit Spielerinnen im meinem Alter zu spielen.“ Zuletzt hatte die 16-Jährige ihr Saisondebüt in der Bundesliga gefeiert. Am vergangenen Samstag bei der 2:3-Niederlage gegen den Schweriner SC hatte sich Salomoni eines Tricks aus dem Trainer-Handbuch bedient. Er bot die gelernte Libera – eine Spielerin, die jederzeit eingewechselt werden kann, von denen aber auch nur eine auf dem Feld sein darf – als normale Feldspielerin auf.
Als etatmäßige zweite Libera im Kader des SCP hat Dreblow kaum eine Chance auf Einsätze hinter der Routinierin Lisa Rühl. Als Feldspielerin gäbe es mehr Möglichkeiten, sie vor allem in der Defensivabteilung zu bringen, sagt Salomoni.
„Es kam für mich ziemlich unerwartet, gerade in das Spiel gegen Schwerin hineinzukommen“, freut sich Dreblow über das Vertrauen, das ihr Trainer ihr damit entgegenbringt. „In diesem Spiel war es wichtig, die Annahme zu stärken“, so Salomoni. Sophie Dreblow sei eine Rückraumspezialistin und habe in dieser Situation ihre Sache sehr gut gemacht, resümiert er. Und Dreblow hofft auch in der Partie gegen Stuttgart auf weitere Einsatzzeiten.
„Spiele in Stuttgart sind immer sehr emotional“, so der Potsdamer Cheftrainer. Vor allem das italienisch-spanische Trainerduell zwischen Salomoni und Stuttgarts Trainer Guillermo Naranjo Hernández sei ein besonderes Aufeinandertreffen an Emotionalität. Was seine Mannschaft am morgigen Samstag (Beginn: 19.30 Uhr) jedoch brauche, sei Aggressivität und Kampfwillen, aber vor allem auch das „Eye Of The Tiger“ – ein weiterer Song, der auf der Spielvorbereitungs-Playlist von Alberto Salomoni zu finden ist.
nbsp;Chantal Willers
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