Landeshauptstadt: Der Saunagang wird teurer
Auswirkungen werden sich im Winter zeigen
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Die Nachricht wird die Betroffenen derzeit nicht allzu sehr treffen: Ab dem 1. Juli wird der Saunabesuch vielerorts teurer. Den Saunabetreibern steht eine Mehrwertsteuererhöhung von 7 auf 19 Prozent bevor. „Die Steuererhöhung um zwölf Prozent wird sich vor allem bei kleineren und mittleren Betrieben bemerkbar machen“, erklärt Hans-Jürgen Gensow vom Deutschen Saunabund (DSB). Auch in Potsdams kommunalen und privaten Saunabetrieben reagiert man mit steigenden Preisen.
Erdmute Mischbach arbeitet in der Potsdamer Sauna im Bürgerhaus. Sie beklagt sich über die Mehrwertsteuererhöhung: „Wir werden unsere Preise um zwei Euro anheben müssen. Anders ist dieser Steuererhöhung nicht beizukommen.“ Der Sprecher der Bäderlandschaft Potsdam, Stefan Klotz, erklärt, dass es jetzt wichtig sei, transparent mit der Situation umzugehen. „Unsere Kunden wissen seit Wochen, dass sich etwas an den Preisen ändern wird.“ Kündigungen seien nicht geplant.
Wie stark die Preiserhöhungen das Geschäft beeinträchtigen, wird der Winter zeigen. Man habe 2014 alles versucht, um das Gesetz zu verhindern, jedoch nur eine Fristverlängerung erreicht, so DSB-Mann Gensow. „Wir rechnen mit einem Besucherrückgang von zehn Prozent, was in unserer jetzigen Situation einen Umsatzverlust von 70 Millionen Euro verursachen würde.“
Den winterlichen Saunagang nutzen laut DSB über 70 Prozent der Deutschen zur Krankheitsvorsorge. Im Bundesfinanzhof ist man der Ansicht, dass Saunen nicht den allgemeinen Heilzwecken dienlich sind und nicht mehr subventioniert werden müssen. tel
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