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Sport: Der SC Potsdam wird ohne Satzgewinn Zweiter im Pokal

Von Jan Brunzlow Wie gewinnt man ein Volleyballspiel, ohne dabei einen einzigen Satz für sich zu entscheiden? Wie wird man Zweiter eines Viererturnieres, ohne auch nur einen Satz zu gewinnen?

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Von Jan Brunzlow Wie gewinnt man ein Volleyballspiel, ohne dabei einen einzigen Satz für sich zu entscheiden? Wie wird man Zweiter eines Viererturnieres, ohne auch nur einen Satz zu gewinnen? Ständen diese Fragen auf der Karte eines Gesellschaftsspieles, die Antworten wären auf der Rückseite abzulesen. In der Praxis zeigten das die Volleyballerinnen des SC Potsdam am Sonnabend beim Halbfinale und Finale des Nordost-Pokals. Im Spiel um den Finaleinzug war die Ausgangslage nach fünfundsechzig Minuten wie zu Beginn des Spiels – wollte die Mannschaft von Trainer Morten Gronwaldt ins Finale, mussten drei Sätze gewonnen werden. Der Gegner TSV 1860 Spandau gab nach eigener 2:0-Satzführung im dritten Durchgang beim Stand von 18:17 für Potsdam auf. Da hatten die Potsdamerinnen in einem schlechten Volleyballspiel das erste Mal an diesem Nachmittag die Möglichkeit, einen Satz für sich zu entscheiden – nun gewannen sie das gesamte Spiel ohne sportlich einen Satz gewinnen zu müssen. In den Statistiken der Pokalgeschichte wird später zu finden sein, dass der SC Potsdam – in einem durchaus gutklassigen Finale beider Mannschaften – den Nordost-Pokal gegen den VC Olympia Berlin mit 0:3 verlor. Aber, das Regionalligateam schaffte immerhin den Sprung ins Endspiel, auch wenn sie darin den mit Nachwuchs-Nationalspielerinnen gespickten Berlinerinnen glatt in drei Sätzen unterlagen. Die wahre Leistungsstärke der Potsdamerinnen am Samstagmittag im Halbfinale verdeutlichte der Gegner selbst. TSV Spandau, vor Saisonbeginn aus der 2. Bundesliga abgestiegen, in der Regionalliga die Tabelle ohne Niederlage anführend, bekam für dieses Spiel nur vier etatmäßige Regionalligaakteurinnen in die Sporthalle Heinrich- Mann-Allee. Die beiden anderen angereisten, die Mannschaft vervollständigenden Spielerinnen agieren sonst in der Berlinliga. Ohne Libero und Wechselspielerinnen trat der Regionalligist an, darunter die Potsdamerin Martina Stoof sowie Daniela Raddatz, die beide die Mannschaft Ende des Monats verlassen werden. Die frühere Zweitligaspielerin des SCP und junge Mutter von Tochter Mia, Martina Stoof, geht mit ihrem Partner Andreas Scheuerpflug nach Australien, wo dieser sich bis April auf Olympia vorbereitet. Im Pokalhalbfinale gegen Potsdam musste das Team wegen einer Verletzung von Katrin Kröning aufgeben, mit nur fünf Spielerinnen pfiff der Schiedsrichter die Partie nicht mehr an. Der nächste Regionalligagegner des SC Potsdam am kommenden Sonntag heißt erneut Spandau – treten sie dann überhaupt an? „Wir haben 13 Spielerinnen im Kader“, sagte Trainer Jürgen Schier, und fügte hinzu: „die haben sich die Saison schon so aufgeteilt, dass zu jeder Partie sieben dabei sind.“ Diesmal waren es nur vier plus zwei, die Saison soll dennoch zu Ende gespielt werden. Garantien gibt Schier dafür nicht, „wer gibt schon Garantien für irgendwas in der Zukunft? Die Aufgabe eines Spiels heißt noch nicht das Ende in der Liga.“

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