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Landeshauptstadt: „Der schönere Standort“

Oberbürgermeister Jann Jakobs bei den Wirtschaftsjunioren in der IHK

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Oberbürgermeister Jann Jakobs bei den Wirtschaftsjunioren in der IHK Wenn es um die Ansiedlung von Wirtschaft geht, sei „Potsdam der schönere Standort“. Das „schöne Umfeld“ unserer Stadt ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Hauptstadt Berlin, weil es für die Ansiedlung bestimmter Unternehmen die „edlere Adresse“ ist, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs am Montagabend vor jungen Unternehmern. Die Wirtschaftjunioren der IHK Potsdam hatten den OB zum monatlichen Stammtisch eingeladen. Was die jungen Unternehmer zunächst interessierte, waren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Potsdam, beispielsweise in Form der steuerlichen Belastung. „Hebesätze interessieren keinen“, behauptete Jakobs, in Bezug auf seine Gespräche mit Firmen, die sich hier ansiedeln wollen. Dabei hätten auswärtige Unternehmer eher Fragen danach gestellt, „wie schnell sich ihre Vorstellungen hier umsetzen lassen, ob die Infrastruktur stimmt und wie kompetent die Beratung vor Ort ist“. Trotz der Ansiedlung der Softwareschmiede Oracle sei Potsdam eine „Stadt des Mittelstands“ mit dem Schwerpunkt im Dienstleistungsbereich, gab Jakobs den Ist-Stand wieder. Etwa 80 Prozent der hier ansässigen Betriebe habe nur bis zu zehn Beschäftigte. „Den Mittelstand stärken, aber auch vorhandene Kompetenzen, wie das VW-Design-Center, ausbauen“, nannte der Bürgermeister die Ziele für die Zukunft. Denn auch die großen Konzerne scheinen in Potsdam wachsen zu wollen: Das Audi-Call-Center, das seit Januar hier arbeitet, soll von zur Zeit 84 Mitarbeitern weiter aufgestockt werden, wie die Kommunikationsleitung in Wolfsburg bestätigte. Die Kritik eines Wirtschaftsjunioren, Potsdam sei als Wirtschaftsstandort in Deutschland noch zu wenig bekannt und werde meist nur als „Urlaubsort“ wahrgenommen, konnte Jakobs nicht ganz ausräumen. Auf Messen sei man, wegen fehlender finanzieller Mittel, darauf angewiesen, sich mit Berlin und Brandenburg zu präsentieren. In diesem Zusammenhang kritisierte Jakobs, dass sich die Potsdamer Wirtschaft nicht an solchen Präsentationen beteiligen wolle. Dass Potsdam auch als Wissenschaftsstandort weltweit noch bekannter sein könnte, will die Stadt mit der Gründung des Vereins „Pro Wissenschaft“ forcieren. Dazu müssten aber die Strukturen noch stärker ausgebaut werden. „Die Mischung aus Hochschule und Forschung ist unser Zukunftspotential“, sagte Jakobs. Über Institute, die Wissenschaftler an den Universitäten, aber auch den hier ansässigen Film-Medien könne Potsdam über die Region hinaus weiter bekannt gemacht werden. Jakobs sprach sich für weitere Ausgründungen aus den Hochschulen aus, die sich aber „immer als Wirtschaftskraft umsetzen lassen müssen“. Obwohl die Stadt schon eine enge Netzwerkstruktur für den Beratungs- und Unterstützungsbedarf der Gründer geschaffen habe, sei es trotzdem schwierig, die jungen Leute hier zu halten. „Viele wollen ja schon als Studenten hier nicht wohnen, sondern in Berlin“, so Jakobs. Wenn also Studenten zu Unternehmern werden, könnte Potsdam als die „edlere Adresse“ wieder attraktiv werden. KaSa

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