Landeshauptstadt: „Der Schulweg muss geübt werden“
ADAC-Mitarbeiterin Izabela Grzywacz über Tipps für Eltern von Erstklässlern und besondere Gefahren im Straßenverkehr
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Frau Grzywacz, was können die Potsdamer Eltern dafür tun, dass ihre Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen?
Am besten ist es, wenn Eltern den Weg mit den Kindern schon vor Schulstart üben. Sie sollten die Kinder so lange begleiten, bis sie das Gefühl haben, dass diese sich sicher im Verkehr bewegen. Eine Möglichkeit ist auch, Schulweggemeinschaften mit anderen Eltern zu bilden und sich mit der Begleitung abzuwechseln. Kinder sind schnell überfordert, wenn eine komplizierte Situation auftritt. Außerdem lassen sie sich sehr leicht ablenken.
Welche Stellen sind am gefährlichsten?
Am gefährlichsten ist das Überqueren einer Straße. Die Statistik zeigt, das 80 Prozent aller Kinderunfälle dabei passieren. Besonders viel passiert an ungesicherten Stellen. Deshalb ist es wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass sie nur an Ampeln oder Zebrastreifen über die Straße gehen dürfen. Und auch dort kann es noch gefährlich sein. Denn gerade in der Stadt sind die Straßenränder oft mit Autos zugeparkt und die Kinder werden für Autofahrer quasi unsichtbar. Die Kinder sollten daher unbedingt lernen, Augenkontakt mit dem Fahrer aufzunehmen, bevor sie über die Straße gehen.
Kann man denn die Kinder bedenkenlos mit öffentlichen Verkehsmitteln in die Schule schicken?
Ja, aber auch das muss man üben – vor allem das Hinsetzen und Festhalten.
Welchen Rat geben Sie den Autofahrern?
Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer sollten jetzt besonders vorsichtig sein, vor allem in der Nähe von Grund- und Förderschulen. Sie sollten immer darauf gefasst sein, dass ein Kind zwischen parkenden Autos hervorspringt, zum Beispiel weil es einen Freund auf der anderen Straßenseite entdeckt hat.
Die Fragen stellte Katharina Wiechers
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