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Landeshauptstadt: Der Sohn des Nobelpreisträgers

Gedenken an Erwin Planck, der als Widerständler des 20. Juli 1944 hingerichtet wurde

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Erwin Planck steht diesmal im Mittelpunkt des Gedenkens, das die Kirchengemeinde Bornstedt alljährlich für die Widerständler des 20. Juli 1944 veranstaltet. Der Sohn des Nobelpreisträgers Max Planck war wegen seiner Verbindung mit der Verschwörung gegen Hitler am 23. Juli 1944 verhaftet, am 23. Oktober vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 im Gefängnis Berlin-Plötzensee gehenkt worden.

Die Anregung, Erwin Planck (geboren 1893) zu ehren, geht auf das Gemeindemitglied Lorenz Beck zurück, dem Direktor des Archivs der Max-Planck-Gesellschaft. Der Gedenkgottesdienst, den Pfarrer Friedhelm Wizisla hält, beginnt am Sonntag um 16 Uhr in der Bornstedter Kirche. Die Historikerin und Publizistin Astrid von Pufendorf spricht über Erwin Planck. Er hatte 1911 die Offizierslaufbahn eingeschlagen. 1926 wechselte er in die Reichskanzlei und stieg 1932 zum Staatssekretär unter den Kanzlern von Papen und dann Schleicher auf. Von vornherein stand Planck den Nationalsozialisten ablehnend gegenüber und quittierte mit deren Machtübernahme 1933 sein Amt. Er wechselte in die Privatwirtschaft. Bereits 1940 verfasste Planck mit anderen ein „Vorläufiges Staatsgrundgesetz“, das nach einem Sturz Hitlers in Kraft treten sollte. 1944 versuchte Max Planck in Briefen an Hitler und Himmler vergeblich, die Hinrichtung seines Sohnes abzuwenden.

An den Gedenkgottesdienst schließt sich auf dem Bornstedter Friedhof ein Gang zum Grab Anni von Gottbergs an. Am 9. Juli war der 50. Todestag der Hitlergegnerin und Mitglieds der Bekennenden Kirche. Aufgesucht wird auch die Grabstätte der Familie von Heeringen, wo eine Gedenktafel an den im März 1945 hingerichteten Widerstandskämpfer Ernst von Harnack erinnert. E. Hoh

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