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Landeshauptstadt: Der Strafe genug

„Zu sehr den Täter im Blick“ vom 15. März (Über den Missbrauchsfall in der Katholischen Kirche Potsdam in den 1990er-Jahren und den Umgang mit dem damaligen Opfer durch die Kirche.

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„Zu sehr den Täter im Blick“ vom 15. März (Über den Missbrauchsfall in der Katholischen Kirche Potsdam in den 1990er-Jahren und den Umgang mit dem damaligen Opfer durch die Kirche.)

Der Beschuldigte ist bis heute nicht wieder im Amt. Vielmehr wurde er nach der Anzeige vom Dienst suspendiert und von seiner Pfarrei entfernt. Das ergibt sich aus den amtlichen Unterlagen. Ein ordentliches Verwaltungsverfahren wurde durchgeführt und das Ergebnis samt nicht unterschriebenem Protokoll zuständigkeitshalber nach Rom gesandt. Von daher ist keinerlei Vertuschung zu erkennen. Dass die Antwort zunächst ein forensisches Gutachten über die weitere Verwendungsmöglichkeit des Beschuldigten, das heißt, ob er in Zukunft eine Gefahr darstellt, erforderte, spricht ebenfalls nicht für Vertuschung. Ein solches Gutachten wird von international anerkannten Fachleuten erstellt. Offensichtlich ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen. Es muss aber auch gefragt werden, was Opfer und Autoren erwarten. In unseren Kreisen wird kritisiert, dass die Scharia für Diebstahl fordert: Hand ab! Vor 250 Jahren galt bei uns noch: Kopf ab, und zwar als Volksbelustigung am Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz. Was ist in diesem Fall zu fordern? Genitalien ab? Oder Kopf ab? Der Beschuldigte ist bereits im vierten Jahr suspendiert. Geht von ihm weiter eine Gefahr aus, wird er es auch bleiben. Wenn aber nicht; sind die verstrichene Zeit sowie weitere Auflagen (finanzielle Beteiligung an der Wiedergutmachung, bei Wiederzulassung zum Dienst Ausschluss des Umgangs mit männlichen Kindern und Jugendlichen) nicht Strafe genug? Darüber sollte man sich Gedanken machen.Armin Bernhard, Berlin

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