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Titelambitionen. Claudia Hoffmann möchte über 800 Meter möglichst Gold.

© Möldner

Von Michael Meyer: Der Titel soll mit Tempo her

Claudia Hoffmann vom SC Potsdam will am Wochenende in Karlsruhe Deutsche Hallenmeisterin werden

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Claudia Hoffmann hat aus Fehlern gelernt. „Vor den Karren spanne ich mich nicht mehr“, sagt die Leichtathletin des SC Potsdam mit einem Blick auf die am Wochenende anstehenden Deutschen Hallenmeisterschaften. In der Karlsruher Europahalle will Hoffmann über 800 Meter zur Medaille laufen – möglichst gar zum Titel. „Der ist mein erklärtes Ziel. Vom Training her weiß ich, dass ich das schaffen kann“, erklärt die 27-Jährige. „Ich hoffe nur, dass es schnelle und keine taktischen Rennen werden. Die sind meist langsam, weil sich alle belauern und keiner vorn Tempo machen will.“ Im Februar 2009 spannte sich die Potsdamerin – damals noch neu auf dieser Strecke – bei den Erdgas-Athletics in Leipzig vor das Feld und wurde im Endspurt durchgereicht. „Das passiert mir nicht nochmal“, sagt sie.

„Ich traue Claudia am Wochenende Gold zu“, meint auch Hoffmanns Trainer Frank Möller. „Sonst hätten wir diesen grundsätzlichen Schritt gar nicht gehen brauchen.“ Dieser grundsätzliche Schritt, damit ist Hoffmanns Wechsel vor einem Jahr von den 400 auf die 800 Meter gemeint. Der erhoffte nationale und internationale Lohn dafür blieb 2009 zwar noch aus, was das Duo aus dem Luftschiffhafen aber nicht beirrt. Vor Jahresfrist wurde Hoffmann Deutsche Hallenmeisterin – allerdings auf ihrer alten Spezialstrecke, den 400 Metern. Auf die war sie ausgewichen, nachdem sie den 800-Meter-Vorlauf nicht überstanden hatte. Auch jetzt in Karlsruhe steht sie für beide Strecken in der Startliste. „Die 400 Meter habe ich nur gemeldet, weil ich sowieso die Norm dafür habe. Diesmal aber will ich mich auf den 800 Metern durchsetzen, an anderes denke ich gar nicht“, erklärt die Spitzenreiterin der deutschen Jahresbestenliste.

Den zweiten Hallenmeistertitel für den SC Potsdam erlief 2009 Antje Möldner über 1500 Meter; sie fällt aber krankheitsbedingt das gesamte Jahr aus (PNN berichteten). Und seit gestern fehlt auch eine weitere Gold-Kandidatin des SC: Melanie Seeger. „Ich leide derzeit an Eisenmangel, meine ganze Kraft ist weg“, erklärte die 33-jährige, die nach einem Bluttest am Mittwoch absagte. Seeger war nach ihrer Babypause Favoritin für das 3000-Meter-Bahngehen, zumal ihre ärgste Rivalin Sabine Krantz dieses Jahr pausiert. Die für Wattenscheid 01startende Potsdamerin – geborene Zimmer, jetzt verheiratet mit dem Marathonläufer Bastian Krantz – erwartet ebenfalls ein Baby. Weitere Potsdamer Medaillenhoffnungen ruhen nun vor allem auf Elina und Diana Sujew über 1500 Meter, Christin Elß und Charlyne Czychy im 3000- sowie Christopher Linke und Hagen Pohle im 5000-Meter-Bahngehen.

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