Von Thomas Gantz: Der Versuchsballon startet
Handball-Regionalligist VfL Potsdam in Großbeeren gegen DHK Flensborg
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Für den ersten Härtetest der noch jungen Saison begibt sich der 1. VfL Potsdam am kommenden Samstag auf Erkundungstour in eigener Sache. Der Tabellenführer der Handball-Regionalliga Nordost weicht nach Großbeeren aus, wo er ab 19.30 Uhr das Spitzenspiel gegen den DHK Flensborg in der vor zwei Jahren fertiggestellten Sporthalle in der Teltower Straße austrägt.
Der Umzug in die gut 7000 Einwohner zählende Gemeinde wurde erforderlich, weil in der vielfach frequentierten Sporthalle Heinrich-Mann-Allee am kommenden Samstag ursprünglich ein internationales Judoturnier stattfinden sollte. Dieses wurde mittlerweile abgesagt. Beim VfL löste die Mitteilung, dass die angestammte Spielstätte übermorgen nun plötzlich ungenutzt bleiben könnte, Belustigung und Kopfschütteln aus. „Mich kann, was die Hallensituation in Potsdam betrifft, nichts mehr erschüttern “, sagte VfL-Trainer Peter Melzer, der sich innerlich von der Hoffnung auf baldigen Baubeginn einer neuen Sporthalle in der Landeshauptstadt verabschiedet zu haben scheint.
Wie hartnäckig die Stadt das Thema ignoriert, ermüdet die Handballer als einen der leidtragenden Vereine zusehens. Und es hat bei ihnen zur Erkenntnis geführt, künftig wieder mehr Herr des Verfahrens sein zu wollen. „Warten wir einfach mal ab, ob in Großbeeren die Leute kommen und wie die Stimmung im Publikum ist. Ich bin für vieles offen“, deutete Melzer an, der ausdrücklich bedauerte, dass seine Spieler vorab nicht noch einmal in der Ausweich-Spielstätte trainieren.
Der Versuchsballon startet für die Routiniers um Victor Pohlack und Lars Melzer ebenso wie für die jüngeren Spieler wie Jan Piske und Florian Schugardt. Nach vier deutlichen Siegen in Folge ist der VfL auch gegen den Flensburger Klub der dänischen Minderheit favorisiert. Getreu dem Motto, dass ein einzelner Spieler im Mannschaftssport Handball niemals der große Heilsbringer sein kann, haben die Potsdamer auch vor Maik Makowka keinerlei Ehrfurcht mehr. Der 29-jährige Zwei-Meter-Mann mit mehrjähriger Erstliga-Erfahrung wechselte vor der Saison vom Süd–Zweitligisten HSG Düsseldorf in den entlegenen Norden Deutschlands. Am vergangenen Wochenende warf er gegen den BFC Preussen sieben Tore. Die 32:34-Heimniederlage gegen die Berliner hat er damit nicht verhindern können.
Thomas Gantz
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