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Landeshauptstadt: Der Volkspark wird neun

Jährlich strömen 350 000 Besucher in den Park. Trotz der knappen Kassen wird das Angebot ausgebaut – erstmals soll es eine offene Jugendarbeit geben

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Bornstedter Feld - Die Pflege des Potsdamer Volksparks wird immer schwieriger. Der Verschleiß der Spiel- und Sportflächen sei enorm, sagte Horst Müller- Zinsius, Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld, am Donnerstag. Das Unternehmen betreibt den Park im Auftrag der Stadt, bekommt allerdings jedes Jahr weniger Geld für die Bewirtschaftung und muss die eigenen Einnahmen erhöhen, um den Standard erhalten zu können. Insgesamt sind etwa zwei Millionen Euro im Jahr nötig, um den 65 Hektar großen Park zu betreiben.

„Im Volkspark darf man all das, was man in den Schlossparks nicht darf“, sagt Müller-Zinsius. Er braucht weitere Einnahmen, denn die Stadt deckt nur 1,27 Millionen Euro des Bedarfs in dem früheren Bundesgartenschau-Gelände. Allein 750 000 Euro werden für die Bewachung des Parks bis hin zum Rosen schneiden ausgegeben. Die Leistungen erbringen externe Firmen. Beim Entwicklungsträger selbst arbeiten fünf Mitarbeiter für den Volkspark und den Lustgarten. Um weitere Einnahmen zu bekommen, wurde der Preis für Jahreskarten in diesem Jahr um einen auf 17 Euro erhöht. Besucht haben den Park seit Eröffnung mehr als zwei Millionen Gäste. Im letzten Jahr waren es 350 000 – die Besucherzahl stieg damit zum sechsten Mal infolge.

Trotz angespannter Lage wird das Programmangebot in diesem Jahr erweitert: Mehr als 100 Veranstaltungen sollen im Volkspark stattfinden. Dazu gehören wieder Konzerte, spezielle Sommerferienangebote und eine offene Jugendarbeit für den Stadtteil. Zudem will mit Sebastian Kremin ein privater Betreiber im Mai acht Beach-Volleyballfelder sowie eine Bossaballanlage eröffnen. Es wäre die erste Anlage dieser Art in Brandenburg. Bossaball ist ein Funsport für Erwachsene. Auch einen Partygarten wird es geben, der für private Veranstaltungen gemietet werden kann. Obwohl er noch nicht eröffnet habe, sei er schon gut angenommen worden, sagte Diethild Kornhardt. Sie ist verantwortlich für das Programm im Volkspark – in diesem Jahr hat sie sich mit ihrem Team neue Angebote ausgedacht.

Vor allem für Kinder und Jugendliche seien neue Veranstaltungen geplant. So wird es zwischen Mai und Oktober die Reihe „Coole Kids“ geben. Das Angebot richtet sich an Kinder ab elf Jahren, die keine Lust mehr auf Wasserspielplatz und Riesenrutschen haben. Einmal pro Woche wird es für sie ein spezielles Angebot beim Klettern, Lenkdrachen oder Disc- Golf geben. Eine Aufsicht sei immer dabei, sagte Diethild Kornhardt.

Neu ist auch die Möglichkeit für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren im „Naturforscherlabor“ die Sommerferien zu verbringen. Eine Woche lang von 9 bis 15 Uhr werden zwei Naturpädagogen mit den Kindern auf Expedition gehen und den Volkspark unter die Lupe nehmen. Ein speziellen Angebot mit der Möglichkeit eine Nacht im Volkspark zu zelten gibt es am 22. August: „Sonne, Mond und Sterne“ ist das Motto des Abends.

Um neben Angeboten für Kinder beziehungsweise Erwachsene auch die Interessen der Jugendlichen bedienen zu können, sei eine offene Jugendarbeit vorgesehen. Erste „Initiale einer sozialraumbezogenen Stadtteilarbeit“ soll es in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendzirkus Montelino e.V. geben, so Müller-Zinsius. Für zwei Jahre ist das Projekt angelegt. Montelino selbst wird sein Zelt in diesem Jahr bereits am 22. April aufbauen und bis Ende Oktober stehen lassen. Jan Brunzlow

Die Jahreskarte kostet 17 Euro für Erwachsene, 11 Euro ermäßigt und 37 Euro für Familien.

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