
© Jan Kuppert
Sport: Desaströses Abwehrverhalten
Der SV Babelsbereg 03 kassierte mit einem 1:2 gegen den SV Sandhausen seine dritte Heimniederlage
Stand:
Über sein Tor konnte sich Markus Müller am Samstag nicht wirklich freuen. Reichte es doch nicht, um die 1:2 (1:1)- Heimniederlage des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 gegen den SV Sandhausen zu verhindern. „Das Manko der vergangenen Wochen in unserem Defensivverhalten hat sich heute fortgesetzt. Da nehme ich mich als Stürmer nicht aus. Wir standen einfach nicht kompakt genug. Da muss es auch mal knistern und ruhig eine Gelbe Karte mehr geben“, schimpfte der 23-Jährige, der bald nach Sandhausens früher Führung durch Roberto Pinto (3.) zum Ausgleich getroffen hatte (18.), ehe Frank Löning nach dem Seitenwechsel die Gäste zum Sieg schoss (57.).
Den Babelsbergern fehlte es vor 1823 Zuschauern – unter ihnen der frühere Nationalspieler und Bundesligaprofi Karl- Heinz Riedle – bei ihrer dritten Heimniederlage an Vielem: Hinten war die Abwehr bei Sandhausens schnellen Vorstößen vor allem auf der linken Seite alles andere als sattelfest, im Mittelfeld klafften zu große Löcher und vorn erwiesen sich die Nulldreier insgesamt als zu harmlos. „Unsere Mannschaft hat alle Tugenden vermissen lassen, die man für einen Erfolg braucht“, grollte nach dem Abpfiff Nulldrei-Cheftrainer Dietmar Demuth. „Wir hatten heute vor allem gar kein Abwehrverhalten – das war katastrophal.“
Beispielsweise als schon kurz nach dem Anpfiff Löning das Leder zwischen Ronny Surma und Amaechi Igwe hindurch zum erstliga-erfahrenen Portugiesen Pinto spitzelte, der sich rechts bis in den Strafraum durchtankte und an Daniel Zacher vorbei flach ins lange linke Eck traf. Babelsberg tat sich dagegen schwer gegen die dicht gestaffelt stehende Abwehr Sandhausens, hatte aber Glück, als Surma eine Flanke Anton Makarenkos von links vors Gästetor weiterköpfte, Julian Prochnow das Leder geschickt abschirmte und Müller den Ball zum Ausgleich hoch in die linke Ecke donnerte. Viel mehr passierte bis zur Pause nicht.
Duplizität der Ereignisse nach dem Wiederanpfiff: Diesmal passte Julian Schauert den Ball an Babelsbergs linker Flanke durch drei Nulldreier hindurch zu Pinto, der legte ab zum völlig freistehend an der Strafraumgrenze lauernden SSV-Kapitän Löning, und der erwischte bei seinem Flachschuss ins rechte Eck Zacher auf dem falschen Fuß. „Das war heute ein guter Einstand für mich, nachdem ich in den letzten beiden Spielen verletzungsbedingt aussetzen musste“, meinte später Sandhausens nun fünffacher Saison-Torschütze Löning, der am Samstag noch mit Schmerzen spielte. „Wir wussten, dass Babelsberg kampfstark und robust ist, und hatten uns gut darauf eingestellt. In der zweiten Halbzeit hätten wir mit einem weiteren Tor den Sack zubinden müssen.“ Zacher allerdings rettete mit einer Glanztat aus Nahdistanz gegen Pinto (67.); Jan Fießer (78.) und Aykut Öztürk (86.) verfehlten den Kasten ebenso wie auf der Gegenseite Müller (74.) und Benjamin Kauffmann (75.).
„Wir mussten bis zum Schluss zittern, haben aber den Sieg über die Zeit gebracht“, erklärte SVS-Coach Gerd Dais aufatmend, während sein SVB-Kollege schimpfte. „Wir hätten auch höher verlieren können. Das war heute viel zu dünn“, so Demuth, der aus der Generalkritik zumindest seinen Stürmer herausnahm. „Müller hatte heute wenigstens noch Normalform und hat sich mit seinem Tor selbst belohnt.“ Babelsbergs Torschütze hofft nun, dass Nulldrei am kommenden Samstag beim FC Carl Zeiss Jena punktet. „Dort haben wir“, sagte Markus Müller, „die große Chance, das wieder gutzumachen und unsere Fans wieder versöhnlich zu stimmen, die uns heute schon nach 70 Minuten auszupfeifen begannen.“
Babelsberg: Zacher; Rudolph, Surma, Morack, Igwe; Prochnow (69. Hollwitz), Evljuskin (85. Lemke); Kauffmann, Stroh- Engel, Makarenko (69. Hebisch); Müller.
Sandhausen: Ischdonat; Schauerte, Pischorn, Schulz, Halfar; Glibo; Pinto (69. Blum), Danneberg (87. Kittner), Ulm (74. Fießer), Öztürk; Löning.
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