WIRTSCHAFTSLEBEN: Dessous mit Charme
Petra Köpcke feierte Geschäftsjubiläum
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Aus zwei mach eins – das ist kein Hexen- einmaleins, sondern die Antwort auf die mitunter sehr kleinen Läden in der zweiten barocken Stadterweiterung. Und Petra Köpcke hat das Problem mit ihrem „Le Charme“-Angebot in der Friedrich-Ebert- Straße 96 sehr elegant gelöst. Zwar trennt ein Hausflur das kleine, nur 25 Quadratmeter große Geschäft vom zweiten größeren von 50 Quadratmetern, doch man hat das Gefühl, von hübscher Dekoration geleitet, nur mal einen Sprung vom einen ins andere zu machen. Die Aufteilung des Sortiments in spezielle Dessous und ein durch Oberbekleidung angereichertes Angebot erleichtert zudem das Stöbern und Auswählen. Vor zehn Jahren konnte Petra Köpcke dem Angebot des Hausbesitzers, die beiden Läden zu beziehen, nicht widerstehen. Es sei ein gutes Mietverhältnis in einer Top-Lage, sagt sie. 2001 hatte die Geschäftsfrau allerdings schon zehnjährige Erfahrungen mit ihrer Dessous-Mode hinter sich und das waren nicht immer gute.
Die junge Frau, die zu DDR-Zeiten Ökonomie studiert hat und schon im Handel tätig gewesen war, machte sich bereits vor der Wende mit einer individuell gefertigten Schmuckkollektion selbstständig. Als die HO dann ihre Läden verkaufte, übernahm sie ein Doppelgeschäft in der Brandenburger Straße, allerdings zu geradezu unverschämten Bedingungen. Sie musste all die alte Ware an Dessous und die einer „Gewürzmühle“ aufkaufen und diese Sachen konnte man zum großen Teil nur noch verramschen. Die Einzelhändlerin trennte sich schnell von den Gewürzen, bot weiterhin Dessous an, inzwischen von ihr selbst ausgesuchte hochwertige Ware, und versuchte es weiterhin mit Schmuck. Auch der Mietvertrag sei nicht günstig gewesen, gesteht sie. Deshalb stieg sie aus, als das möglich wurde. Denn wenn Petra Köpcke eines gelernt hat in ihrer erfolgreichen 20-jährigen Karriere als Einzelhändlerin, dann ist es Wendigkeit und Kundendienst. So trennte sie sich zum Beispiel vom Schmuckangebot, als das nicht mehr gefragt war. Und als nach Jahren des Erfolges die ausgefallenen, teuren Dessous nicht mehr so viel gekauft wurden wie noch Jahre zuvor, erweiterte sie das Sortiment um Blusen, Kleider und Schals aus edlen Stoffen. Petra Köpcke hat sich inzwischen einen treuen Kundenstamm geschaffen und der kommt nicht nur aus Potsdam, sondern auch aus Berlin. Touristen greifen ebenfalls gern mal zu. Die von weiter her angereisten Käufer bevorzugen die Wochenenden und deshalb wünscht sich die Geschäftsfrau, dass verkaufsoffene Sonntage besser mit Berlin abgestimmt und dass sie vor allem auch überregional angekündigt werden. Da sieht sie das Verkaufsstraßenmanagement beziehungsweise die Arbeitsgemeinschaft Innenstadt in der Pflicht. dif
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