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Sport: Deutlich gestiegene Olympia-Chancen

Potsdams Kanute Sebastian Brendel dominierte erste nationale Qualifikation

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Ein Denkmal wackelt – und ein junger Potsdamer rüttelt gewaltig daran. Andreas Dittmer, dreifacher Olympiasieger und achtfacher Weltmeister im Canadier aus Neubrandenburg, paddelte am vergangenen Wochenende bei der ersten nationalen Olympia- Qualifikation der deutschen Kanuten in Duisburg nur hinterher. Statt seiner gewann Sebastian Brendel vom KC Potsdam im C1 über 500 und 1000 Meter, so dass sich der 20-Jährige nun gute Chancen ausrechnen kann, im Sommer bei den Olympischen Spielen in Peking zu starten. Dittmer dagegen, der sich laut Bundestrainer Reiner Kießler beim Wettkampf schlapp fühlte, am Samstag im 500-Meter-Finale aufgab – da lag Brendel schon klar vorn – und tags darauf auf der langen Distanz nur Achter wurde, muss nun bei der zweiten nationalen Regatta Anfang Mai unbedingt vorn landen, um seine Olympiachancen zu wahren.

Da hat es Brendel, der jetzt die nationale Rangliste anführt, besser. „Sebastians Chancen auf Olympia sind deutlich gestiegen“, glaubt sein Trainer Ralph Welke. „Noch ist aber nichts gewonnen, ist erst die Hälfte der nationalen Qualifikation geschafft.“ Darum will der zweifache Junioren-Weltmeister im Einer-Canadier, der 2007 in seinem ersten Männer-Jahr mit dem deutschen C4 über 1000 Meter Vizeweltmeister wurde, nun auch nicht aus dem ersten Lorbeer ausruhen. „Ich will meine Chance, die ich vor allem im 500-Meter-Einer sehe, jetzt nutzen“, erklärt Brendel, der die Siege vom Wochenende auf sein „sehr konsequentes Training“ zurück führt. „Ich bin optimal über den Winter gekommen und jetzt natürlich sehr erleichtert“, gestand der Sportsoldat, der bei seinen beiden Erfolge jeweils etwa anderthalb Sekunden Vorsprung herausfuhr. „Das ist schon ordentlich“, meint er selbst. „Während der Rennen hatte ich immer das Gefühl, mithalten und noch etwas zulegen zu können. Diese Substanz gibt mir viel Selbstvertrauen für die Saison.“

Im Einer-Canadier muss der Potsdamer, falls es Anfang Mai auf der Wedau für ihn wieder so gut läuft, bei den Europameisterschafen Mitte Mai in Mailand noch den Quotenplatz über 500 Meter für Deutschland holen und seine Leistungen bei den Weltcups in Szeged und Duisburg bestätigen. Darüber hinaus will Linksschläger Brendel nun auch gemeinsam mit Rechtsschläger Thomas Lück aus Neubrandenburg, der am Wochenende über 1000 Meter Zweiter hinter ihm wurde, im Zweier-Canadier auf der langen Strecke angreifen. „So schlecht sieht das nicht aus“, sagt Coach Welke, der heute mit den beiden Kanuten zur weiteren Vorbereitung ins Trainingslager nach Kienbaum reist. „Wichtig ist aber erst einmal der Einer.“ Michael Meyer

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