Landeshauptstadt: „Deutliche Differenzen“
Bürgerbahnhof: Stiftung erneuert Kritik an Neubauten
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Wildpark - Die Verhandlungen über den Bürgerbahnhof befinden sich „in einem Schwebezustand“, teilte Stadtplaner Andreas Goetzmann am Dienstagabend dem Bauausschuss mit. Die Stadtverwaltung und das Bundeseisenbahnvermögen hätten sich „ergebnislos vertagt“. Es werde einen weiteren Termin Mitte Januar geben. Bei den Verhandlungen geht es um den Verkauf des Bürgerbahnhofs an die Stadt zum Preis eines symbolischen Euros. Im Gegenzug will das Bundeseisenbahnvermögen Baurecht auf dem Areal für zwei Neubauten. In dieser Frage „gab es deutliche Differenzen mit der Stiftung“, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, so Goetzmann.
Die Bauverwaltung legte dem Bauausschuss Größen-Simulationen zu diesen von der Bahn gewünschten zusätzlichen Baukörpern vor. Eines dieser Bauten soll sich hinter der kaiserlichen Post und ein weiterer Zweigeschosser im mittleren Bereich des Areals befinden. Wie Goetzmann ausführte, würden die Bauten kaum zu sehen sein – offenbar hat die Bauverwaltung der Stadt das Ziel, die Stiftung zu einer anderen Haltung zu bewegen. Die Pressesprecherin der Schlösserstiftung erklärte gestern auf PNN-Anfrage, die Stiftung habe die Pläne für eine Bebauung des Bürgerbahnhofs in einer Stellungnahme Ende November abgelehnt und „daran hat sich nichts geändert“. Sie sei sich darin völlig einig mit der Stadt. In der von 1997 bis 2000 von der Stadt erarbeiteten und erst in diesem Jahr von den Stadtverordneten beschlossenen Rahmenplanung sei das Areal als Freifläche ausgewiesen. Wie Elvira Kühn weiter erklärte, sei das Bürgerbahnhof-Areal „ein Pendant zum Park des Schlosses Charlottenhof“. Mit Blick auf den 300. Geburtstag Friedrich des Großen (1712 bis 1786) im Jahr 2012 müssten Besucher des Neuen Palais, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Bahnstation Potsdam Park Sanssouci anreisen, die Wegeverbindung Posttor, Lindenallee zum Neuen Palais deutlich erkennen können. Die geplanten Bauten würden diesen Weg versperren.
Die Stadt will den Bürgerbahnhof erwerben, um das Gebäude über ein Sozialprojekt sanieren zu lassen.Guido Berg
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