
© Julius Frick
Sport: Deutliche Führung reichte nicht zum Sieg
Rekordkulisse von mehr als 1 000 Zuschauern sieht spannendes 27:27 des VfL Potsdam gegen Großburgwedel
Stand:
Es war ein Spiel, das Stephan Mellack im Sinn gehabt haben muss, als er in der Vorwoche seinen Vertrag beim 1. VfL Potsdam um ein Jahr verlängerte und meinte, er könne der jungen Truppe sicher noch etwas Führung geben. Genau die hat das Drittliga-Team am vergangenen Freitagabend beim 27:27 (15:10) gegen TS Großburgwedel auch gebraucht. Dass ein zwischenzeitlicher Vorsprung von sieben Toren nicht genügte, um vor der Saison-Rekordkulisse von 1 127 Zuschauern, unter ihnen DHB-Präsident Bernhard Bauer, zu gewinnen, nannte Routinier Mellack ärgerlich. „Ich dachte, wir sind schon weiter. Da bin ich enttäuscht“, sagte der 34-Jährige.
Ganz so kritisch bewertete VfL-Chefchoach Jens Deffke die spannende Partie nicht. „Wir haben gut gespielt und es uns letztlich durch kleine Faktoren selbst schwer gemacht“, resümierte er. Tatsächlich war von Beginn an zu sehen, dass der VfL die deutliche 16:27-Niederlage aus der Hinrunde unbedingt wieder gutmachen wollte. Nach sechs Minuten führten die Potsdamer mit 5:1, die Abwehr agierte sehr beweglich, Torhüter Matthias Frank hatte in den ersten acht Minuten drei Würfe pariert, und der schnelle Julius Dierberg erwies sich als äußerst treffsicher – elf Tore sollten am Ende auf seinem Konto stehen.
Die Gäste aus Niedersachsen spielten wie ein Jojo: Mal wirkten sie regelrecht uninspiriert und kaum motiviert, dann wieder zogen sie das Tempo an. Den Temperamentswechsel hat Gäste-Trainer Jürgen Bätjer zwar nicht gemeint, als er nach Abpfiff sagte: „Wir haben alles probiert.“ So stellte er in der ersten Hälfte die Deckung um. Aber Wirkung hat das Auf und Ab auf das VfL-Team schon gezeigt. Bereits in der ersten Hälfte kam Großburgwedel beim zwischenzeitlichen 9:11 bis auf zwei Tore heran, und im zweiten Durchgang „sind dann die Tore leichter gefallen“, so Bätjer. Vor allem ab der 40. Minute schlichen sich bei den Potsdamern Fehler ein, Abspiele fanden nicht mehr ihren Adressaten und schnelle Gegenstöße nicht mehr so konsequent den Weg ins Tor wie zuvor. Die Folge: Großburgwedel kam Tor für Tor heran – angeführt von Chris Meiser und Sören Kress. Torwart Markus Hammerschmidt wurde immer sicherer und nach einer 23:17-Führung für Potsdam (45. Minute) gelangen den Gästen sieben Treffer am Stück.
In der dramatischen Schlussphase hatte der VfL Glück, als der Ball nach einem Wurf von Kapitän Jan Piske zum 27:26 über die Torlinie kullerte. 23 Sekunden später glich die TSG aus und hatte nach einem Konter sogar die Chance zum Siegtreffer, die Sebastian Schulz im VfL-Tor großartig abwehrte und sicherstellte, dass Potsdam als Tabellensiebter einen Rang vor der TSG bleibt.
VfL: M. Frank,Schulz; Dierberg (11), Mellack (4), Schugardt (3), Piske (2), Weiß (3), Schmidt (2), Jürschke (1), Jacques, Schindel, Hoffmann pek
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