Naturkundemuseum Potsdam startet Flüchtlingsprojekt: Deutsch lernen mit Fuchs, Biber und Co.

Lediglich der Aufkleber „Tierisch in Bewegung“ lässt erahnen, dass sich in dem großen silbernen Beautykoffer keine Kosmetikartikel befinden. Vielmehr sind darin Spiele, Bücher, ein echtes Rotfuchsfell, ein Bibergebiss oder Bauteile für einen Nistkasten. Museumspädagogin Annette Hass wird mit dem Koffer bald an die Weidenhof-Grundschule fahren und Flüchtlingskindern Potsdams Tierwelt spielerisch näher bringen. „Die jüngeren Kinder spielen Memory oder fertigen Spuren auf Gips an, während die älteren beispielsweise Nistkästen bauen“, erklärt sie.

Die Kooperationsvereinbarung für das Projekt „Heimische Tierwelt vor der Haustür entdecken und begreifen“ unterzeichneten am Donnerstag der stellvertretende Direktor des Naturkundemuseums Jobst Pfaender und Ute Goldenberg, Schulleiterin der Weidenhof-Grundschule. Rund 30 Schüler der Willkommensklasse sowie gut ein Dutzend Flüchtlingskinder aus der zweiten Klasse sollen die für Potsdam typischen Tiere Biber, Fuchs, Mehlschwalbe, Eichhörnchen und Teichfrosch kennenlernen, dabei Deutsch und Wissenswertes über ihre neue Heimat lernen.

Birgit-Katherine Seemann, zuständig für den Fachbereich Kultur und Museum begrüßte das Vorhaben. „Mit einem solchen Projekt kann aktiv an der Integration mitgewirkt werden“, sagte sie. Als Hunde-Pflegemutter wisse sie genau, wie gut sich Tiere eignen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.

Das Integrationsprojekt ist Teil des Programms „Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Geflüchteten im Land Brandenburg“ und wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur gefördert. 

Anne-Kathrin Fischer