Landeshauptstadt: Deutsche Post sucht Partner
Babelsberg: Post-Filiale bleibt vorerst geöffnet
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Babelsberg – Die Deutsche Post will ihre Filiale am Bahnhof Babelsberg erst schließen, wenn ihre Dienstleistungen in anderer Form gesichert sind. Das versicherte Regionalleiter Clemens Hackmann am Mittwoch in einem Gespräch, zu dem Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) alle Beteiligten in den Versammlungsraum der Stadtkontor GmbH eingeladen hatte. Bekanntlich hat die Post in diesem Jahr deutschlandweit 1300 Immobilien an die amerikanische Lone-Star-Gruppe für eine Milliarde Euro verkauft. Das Babelsberger Grundstück gehört mit zu dem Verkaufspaket.
Die Aktionsgemeinschaft Babelsberg hatte sich empört und betroffen über die beabsichtigte Schließung gezeigt und eine Unterschriftenaktion dagegen gestartet, an der sich bisher tausend Babelsberger beteiligt haben. Wie Post-Pressesprecher Rolf Schulz informierte, sei das Unternehmen derzeit dabei, einen Partner für die Postdienstleistungen in Babelsberg zu suchen. Wicklein verweist auf die „freiwillige Selbstverplichtung“ der Deutschen Post AG (DPAG), in der das Unternehmen erklärt hat, „dass in zusammenhängend bebauten Wohngebieten mit mehr als 4 000 Einwohnern grundsätzlich eine stationäre Einrichtung in maximal 2 000 Metern für die Kunden erreichbar ist.“ Demnach gehe es nicht an, auf eine Filiale in Babelsberg mit Hinweis auf die Einrichtung im Sterncenter zu verzichten. Alle Beteiligten, neben der Aktionsgemeinschaft auch das Oberlinhaus, sind sich einig, dass eine neue Partner-Filiale zentrumsnah und in der Nähe des Oberlinhauses angeboten werden müsse. Für Postbank-Kunden sollte ein EC-Automat verfügbar sein.
Mit der beabsichtigten Schließung stirbt die vorletzte eigene Post-Filiale in Potsdam. Erhalten bleibt dann nur noch die im Persius-Speicher in der Zeppelinstraße. Die so genannte Hauptpost am Platz der Einheit sowie die Post im Sterncenter sind Einrichtungen der Postbank. Wie Schulz erläutert, sind deutschlandweit 7500 von den insgesamt 13 500 Anlaufstellen so genannte Partner-Filialen.
Andrea Wicklein forderte eine schnelle Lösung. Laut Schulz will die DPAG den Vorgang bis Ende dieses Jahres abschließen. Nach seiner Meinung wäre es „der Idealfall“, wenn die alten Räumlichkeiten weiter genutzt werden könnten. Allerdings bleibt offen, ob es darüber Verhandlungen mit Lone Star gibt. Wie in anderen Fällen, müsste die DPAG die Räume zurückmieten. Wie die Regionalleitung versichert, erhalten die jetzigen Mitarbeiterinnen im Zusammenhang mit der Schließung keine Kündigungen.
Günter Schenke
Günter Schenke
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