Homepage: Diabetes bei Schwangeren entschlüsselt Uni-Forscher entdecken unbekannte Ursache
Ernährungsforscher der Universität Potsdam haben eine bisher unbekannte Ursache des Schwangerschaftsdiabetes gefunden. Wie sie in dem Fachjournal PNAS schreiben, konnten sie einen bislang unbekannten Mechanismus entschlüsseln, bei dem durch eine Mutation in der Niere eine Insulinresistenz verursacht wird.
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Ernährungsforscher der Universität Potsdam haben eine bisher unbekannte Ursache des Schwangerschaftsdiabetes gefunden. Wie sie in dem Fachjournal PNAS schreiben, konnten sie einen bislang unbekannten Mechanismus entschlüsseln, bei dem durch eine Mutation in der Niere eine Insulinresistenz verursacht wird. Dies wiederum könne bei Magnesiummangel während der Schwangerschaft zum Diabetes mellitus führen. Das Ergebnis geht auf den Potsdamer Mediziner Berthold Hocher und seine Arbeitsgruppe am Institut für Ernährungswissenschaft der Uni Potsdam zurück , die den Zusammenhang gemeinsam mit Partnern in Bern, Rotterdam und Münster erforscht hat. Berthold Hocher ist Professor für Experimentelle Ernährungsmedizin.
Bislang galt Magnesiummangel in der Schwangerschaft als eine der Hauptursachen für Bluthochdruck. Die Potsdamer Forscher konnten nun erstmals auch einen Zusammenhang mit dem sogenannten Gestationsdiabetes nachweisen, bei dem schwangere Frauen ohne zuvor diagnostizierten Diabetes plötzlich einen hohen Blutzuckerspiegel aufweisen. Als Ursache dafür gelten bislang Übergewicht, ein Alter über 30 Jahren oder eine erbliche Vorbelastung. Das Forscherteam konnte nun aber auch nachweisen, dass bei zwei bis drei Prozent aller Frauen die Ursache in einer Mutation liegt, die die Insulinregulation des Magnesiumtransports in der Niere verhindert. Der in der Schwangerschaft ohnehin schon erhebliche Magnesiumverlust werde dadurch noch größer, erklären die Ernährungswissenschaftler. „Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, wächst.“ Die Wissenschaftler konnten diesen Mechanismus auf molekularer Ebene präzise darstellen und vollständig aufklären.
Schwangerschaftsdiabetes ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Für das ungeborene Kind entstehen dadurch nicht unerhebliche Risiken. Wegen der erhöhten Kohlenhydratzufuhr über das Blut nimmt der Fötus an Gewicht zu, was Komplikationen bei der Geburt bereiten kann, erklären die Forscher. Gleichzeitig komme es zu Reifungsstörungen innerer Organe. Wenn dann nach der Geburt die mütterliche Zuckerzufuhr weg bleibt, trete eine Unterzuckerung ein. Zudem hätten die betroffenen Kinder ein erhöhtes Risiko, später selbst an Diabetes zu erkranken. Kix
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