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Landeshauptstadt: Diakonie will Asylheim betreiben Alternative zum Lerchensteig möglich

Die Potsdamer Verwaltung und das Diakonische Werk verhandeln darüber, ob der christliche Trägerverein künftig die Unterbringung von Flüchtlingen in Potsdam übernehmen kann. Dies wurde gestern den PNN bestätigt.

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Die Potsdamer Verwaltung und das Diakonische Werk verhandeln darüber, ob der christliche Trägerverein künftig die Unterbringung von Flüchtlingen in Potsdam übernehmen kann. Dies wurde gestern den PNN bestätigt. Die Asylbewerber sollen unter anderem in einem Haus in der Waldstadt betreut werden. Nähere Details wurden nicht bekannt.

Sollten die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, würde dies das Ende des jetzigen Flüchtlingsheims am Lerchensteig bedeuten, wie es schon im aktuellen Integrationskonzept der Stadt steht. Der Vertrag des Lerchensteig-Betreibers Arbeiterwohlfahrt (AWO) läuft zum 30. Juni 2009 aus, bis dahin muss ein Nachfolger gefunden sein. Der Standort war in der Vergangenheit unter anderem wegen seiner ungünstigen Verkehrslage in Nedlitz kritisiert worden. Zudem steht daneben ein stark riechendes Klärwerk.

Die Verwaltung wollte die Gespräche mit der Diakonie gestern nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. „Wir kommentieren das einfach nicht“, sagte Stadtsprecherin Rita Haack. Auch bei der Diakonie konnte sich auf Anfrage niemand äußern. Am 28. Januar kommenden Jahres soll den Stadtverordneten ein Vorschlag gemacht werden.

Dass ein Träger die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen überhaupt übernehmen will, war bis zuletzt unsicher. Eine Ausschreibung der Verwaltung hatte im Herbst zunächst nur einen Bieter erbracht: Die AWO. Dieses Angebot hatte Sozialbeigeordnete Elona Müller kurz nach Ende der Bewerbungsfrist als „unwirtschaftlich“ bezeichnet. Daraufhin hatte sich die AWO aus dem Vergabeverfahren zurückgezogen. Die Verwaltung kündigte schließlich an, nun mit den vier Interessenten verhandeln, die bei der Ausschreibung nur die Bewerbungsunterlagen angefordert hatten. Für den Fall, dass die Verhandlungen gescheitert wären, hatte Müller erneute Gespräche mit der AWO angekündigt.

Im Lerchensteig wohnen derzeit rund 140 Menschen. Für ihre Unterbringung zahlt Potsdam rund 660 000 Euro pro Jahr. Henri Kramer

Henri KramerD

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