Landeshauptstadt: Die 800 000. kam aus München

Nauener Vorstadt - Das Belvedere auf dem Pfingstberg empfing am Mittwochnachmittag seinen 800 000. Besucher seit der Wiedereröffnung vor elf Jahren. Die Jubiläumsgäste hatten für ihren Besuch eine lange Anreise auf sich genommen: Maria Julia Berchtold und ihr zwölf Jahre alter Sohn Leo wohnen in München.

Am Pfingstberg wurden sie von Karsten Riehm, dem Geschäftsführer des Fördervereins Pfingstberg, mit einem Blumenstrauß und einer Jahreskarte für das Pfingstberg-Schloss 2013 begrüßt. „Ich bin eine große Verehrerin von Potsdam und seinen Kulturgütern, aber so etwas erlebt man normalerweise nur in Filmen“, freute sich die überraschte 50-Jährige. Riehm erklärte den interessierten Gästen aus Bayern von der wechselvollen Geschichte des Belvedere, angefangen vom Baubeginn im Jahr 1847 unter König Friedrich Wilhelm IV. über die Sperrung mit dem Mauerbau 1961 bis hin zur Restaurierung in den 90er Jahren.

So wurde für die zwei Gäste aus München ihre erste Visite der – laut Eigenwerbung – „schönsten Aussicht Potsdams“ eine besondere. Dass das Faible für preußische Baudenkmäler der aus dem bayerischen Schwaben stammenden Maria Julia Berchtold echt ist, zeigte der Blick auf ihr weiteres Ausflugsprogramm: Das Pfingstbergensemble, seit 1999 auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes, war nur eine Station auf einer Radtour, die Mutter mit Sohn gemeinsam mit dem Berliner Gästeführer Alex Hatzlhoffer vom Wannsee bis nach Sanssouci führte.

Der Förderverein Pfingstberg engagiert sich seit über 20 Jahren für das Ensemble, das von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten verwaltet wird. Im Vorjahr schrieb der Verein erstmals schwarze Zahlen, benötigt nun Spenden, um Wasserschäden zu reparieren (PNN berichteten). 2011 besuchten den Angaben zufolge 55 000 Gäste das Belvedere. hma