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Landeshauptstadt: Die Andere attackiert Planer Staadt Landesrechnungshof eingeschaltet

Die Wählergruppe Die Andere erhebt Vorwürfe gegen Herbert Staadt, Professor für Verkehrsplanung an der Fachhochschule Potsdam, und hat den Landesrechnungshof eingeschaltet. In einem Schreiben an die Kontrollinstanz vom 22.

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Die Wählergruppe Die Andere erhebt Vorwürfe gegen Herbert Staadt, Professor für Verkehrsplanung an der Fachhochschule Potsdam, und hat den Landesrechnungshof eingeschaltet. In einem Schreiben an die Kontrollinstanz vom 22. Februar diesen Jahres beschuldigt Die Andere Staadt, „mit großem Zeitaufwand“ und unter „Rückgriff auf Ressourcen der Fachhochschule“ zwei Ingenieurbüros in Potsdam zu betreiben: „Wir gehen davon aus, dass dieser Rückgriff auf Landesressourcen nicht genehmigt ist.“ Zudem erfolge die Tätigkeit in einem Umfang, der für Staadt die Ausübung des Hauptamtes als Professor „erheblich“ beeinträchtige. Unter anderem beruft sich Die Andere auf eine Hochschulverordnung des Landes, wonach Nebentätigkeit zu untersagen sind, „wenn durch ihre Ausübung dienstliche Pflichten verletzt werden“.

Das ist aus Sicht der Kritiker erfüllt. So habe Staadt im Wintersemester nur noch montags von 8 bis 14 Uhr Vorlesungen und noch am selben Tag eine Sprechstunde für Studenten. Demgegenüber sei Staadt am Sitz seiner Firmen „praktisch täglich präsent“. Ebenso habe er „studentische Arbeiten“ aus der Fachhochschule für Aufträge der Staadt-Firmen genutzt, so Die Andere. Ebenso dränge sich der Eindruck auf, dass Staadt während seiner Arbeit als Professor auch versuche, Aufträge für seine Ingenieurbüros zu generieren. „Dies widerspricht dem Mitwirkungsverbot befangener Personen, das für den gesamten öffentlichen Sektor bindend ist“, so Die Andere. Bereits in der Vergangenheit hatte die Wählergruppe kritisiert, Staadt habe als Mitglied des früheren Beirates Potsdamer Mitte Entscheidungen zur Stadtentwicklung vorbereitet, von deren Umsetzung er später persönlich wirtschaftlich profitieren könnte.

Staadt selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe. Er trenne seine Tätigkeiten und Interessen voneinander, sagte Staadt den PNN. Er habe dabei nichts zu verheimlichen und bereite angesichts der Vorwürfe auch eine detaillierte Stellungnahme vor. Was ihn verwundere, sei, dass seine Kritiker nicht mit ihm gesprochen hätten, um mögliche Missverständnisse aufzuklären.

Die FH stellt sich hinter ihren Professor. Er habe eine Prüfung der Vorwürfe eingeleitet, sagte Rektor Johannes Vielhaber gestern den PNN. Allerdings lasse sich bisher „nicht erkennen“, dass Staadts Tätigkeit als Professor mit dessen Arbeit in seinen Ingenierbüros kollidiere, sagte Vielhaber. Kaum ein anderer Professor in dem Fachbereich betreue so viele Diplom-Arbeiten wie Staadt. Auch einen Missbrauch von FH-Ressourcen könne er nicht erkennen, so Vielhaber. Ebenso sei es nicht ungewöhnlich, dass Studenten Seminar-Arbeiten mit Leuten aus der Praxis erstellten – auch mit praktischem Bezug, so Vielhaber. Insofern seien Ausmaß und Rahmen der „genehmigten Nebentätigkeiten“ von Staadt nach momentanem Stand „zulässig“, so FH-Rektor Vielhaber. HK

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