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Sport: Die Angst vorm Sieg

USV-Basketballer unterliegen im Regionalliga-Derby dem RSV Stahnsdorf zum siebenten Mal

Stand:

USV-Basketballer unterliegen im Regionalliga-Derby dem RSV Stahnsdorf zum siebenten Mal So recht zufrieden war Vladimir Pastushenko nach dem 85:76-Sieg seiner Männer nicht. Da hatten die Basketballer vom RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow im Lokalderby den USV Potsdam zwar zum siebenten Mal in Folge geschlagen, doch was da an der John-Scheer-Straße ablief, war von Seiten der Gastgeber aus am Sonnabend auch mit etwas Glück verbunden. „Wir sind auf eine kampfstarke Potsdamer Mannschaft gestoßen, die wir klar unterschätzt haben“, bekannte Pastushenko nach dem Match. „Wir haben den USV auf die leichte Schulter genommen und durch eigene Fehler stark gemacht. Trotz des Sieges war es das schlechteste Saisonspiel.“ Dabei hatte der RSV gut begonnen, setzte sich im ersten Viertel mit 28:19 durch, fühlte sich seiner Sache sicher und musste als Quittung im zweiten Viertel ein 20:22 hinnehmen. Auch das dritte Viertel gestaltete sich wiederum spanend und ließ die Platzherren mit 12:16 in Rückstand geraten. Spielentscheidend war schließlich ein 15:1-Lauf im vierten Viertel, das der RSV letztlich mit 25:19 für sich entscheiden konnte. Highlights setzte der nach seiner Verletzung mit Mundschutz spielende Silvio Ueberschär mit zwei spektakulären Dunkings – beste Akteure waren Martin Scholtes mit 22 Punkten und vielen guten Pässen sowie Thomas Baumgartner mit 20 Punkten. Beim USV überzeugte vor allem der Ex-RSV-Spieler Alex Preis mit 19 Zählern. „Ich erwarte in Zukunft von meinem Team eine bessere Einstellung“, so der RSV-Coach. „Für die Zuschauer war das Ganze zwar sehr spannend, für mich war es einzig und allein eine mentale Schwäche.“ In der Tabelle kletterte der RSV nach dem Sieg vom neunten auf den sechsten Tabellenplatz und muss am kommenden Sonnabend bei TuS Lichterfelde II antreten. Auf Seiten des USV Potsdam war hingegen wenig Unmut zu spüren. „Wir haben zwar verloren, aber es war unsere knappste Niederlage dieser Saison“, sagte USV-Coach Alexander Schubert. „Zu Beginn des letzten Viertels waren wir sogar mit 62:61 in Führung gegangen, das sollte aufhorchen lassen.“ Dann jedoch hatten die Potsdamer schlechte Karten, trafen in vier Minuten nur einen Freiwurf und mussten 15 Punkte hinnehmen. „Schade, wir haben so gut gekämpft“, versicherte Schubert seinen Spielern. „Vielleicht ist es ja die Angst vorm Sieg?“ Gut möglich, doch der Trainer hat gerade bei diesem Derby einen weiteren Grund ausgemacht: „Wir haben die Schiedsrichter nicht ganz auf dem realen Fuß erwischt“, umschreibt er die seiner Meinung nach streckenweise sehr fragwürdigen Entscheidungen. Denn: Spielerisch – und das gibt auch RSV-Coach Pastushenko zu – waren diesmal kaum Unterschiede zu erkennen. Trotzdem konnte der RSV bereits im ersten Viertel 14 Freiwürfe verzeichnen – so viele wie der USV im ganzen Spiel hatte. Schubert: „Der RSV hat viele Talente, die wir in dieser Form nicht bieten können. Aber solche krassen Unterschiede in der Bewertung muss man erst einmal erklären. Auf dem Feld war der RSV nicht besser als wir.“ Am kommenden Sonnabend tritt die Turnerschaft Berlin in der Uni-Sporthalle Golm an. Doch Vorsicht: „Die heißen nur so“, weiß Schubert. Seine Mannschaft kennt das älteste Team der Liga mit seinen erfahrenen Spielern. „Schade“, sagt da der Coach, „ wohl wieder nichts zu holen.“

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