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ZUR PERSON: Die Anzahl der Gymnasien in der Stadt reicht aus

Uwe Schmidt, neuer Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums über seine Schule am Campus am Stern und Grundschul-Kooperationen

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Das Leibniz-Gymnasium hat eine Sonderposition in der Potsdamer Schullandschaft inne: Politisch gewollt, aber nicht wirklich angenommen von den Eltern, wie die bisherigen Anmeldezahlen belegen. Eine besondere Aufgabe für einen neuen Schulleiter?

Wir haben ein wertvolles Geschenk erhalten: Den politischen Willen, den sozialen Brennpunkt Stern durch den Campus aufzuwerten und sich entwickeln zu lassen. Ich sehe mich in besonderer Verantwortung mit dem Leibniz-Gymnasium als Zentrum des Campus, weil wir die höchste Schulform darstellen.

Wie viele Schüler wählten 2008 das Leibniz-Gymnasium von sich aus an?

34 Erstwünsche gab es für die siebenten Klassen. Wir erwarten für 2009 höhere Zahlen. Das Interesse ist da, ich habe schon 55 Informationsgespräche mit Eltern geführt, das sind natürlich noch keine verbindliche Anmeldungen. Aber die Resonanz der Gespräche stimmt mich sehr optimistisch.

Eine Besonderheit ist die Aufnahme von Fünftklässler im Rahmen der Leistungs- und Begabtenförderung. Funktioniert der gymnasiale Einstieg im Grundschulalter?

Wir haben langjährige Erfahrungen und Erfolge in diesem Bereich. Die Lehrer wissen, wie sie Begabungen erkennen, fordern und fördern.

Mit welchen Schwerpunkten will die Schule neben der Leistungs- und Begabungsförderung für sich werben?

Wir stehen für eine Spezialisierung im naturwissenschaftlichen und gleichberechtigt im musisch-künstlerischen Bereich. Außerdem habe ich die Ausrichtung auf das wissenschaftliche Arbeiten gestärkt. Neben einem Betriebs-Praktikum in der neunten Klasse, sollen unsere Schüler in einem zweiten Praktikum in der elften Klasse in Forschungseinrichtungen arbeiten. Dafür kooperieren wir mit der Uni Potsdam und dem Fraunhofer Institut in Teltow und bemühen uns um Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen.

Das sind nicht die einzigen Kooperationen, die das Leibniz-Gymnasium anstrebt. Sie wollen in der benachbarten Grundschule am Pappelhain auf Grundschüler- Fang gehen?

Wir haben erste Gespräche zur echten Zusammenarbeit geführt. Das soll keine temporäre Geschichte werden. Geplant ist die Zusammenarbeit bei den Naturwissenschaften, in der Kunst und Musik sowie auf sportlichem Gebiet. Solche Kooperationen will ich auch mit den Grundschulen am Griebnitzsee, im Kirchsteigfeld, in Drewitz und der Weidenhof-Grundschule eingehen.

Ein Versuch, das Interesse für das Leibniz-Gymnasium zu erhöhen und so das Tal der Schülerzahlen in Potsdam insgesamt abzufedern. Vor diesem Hintergrund: Wie wirken auf Sie Überlegungen, Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe in Gymnasien umzuwandeln?

Man muss sehr genau überlegen, was man in Potsdam zukünftig will. Ich finde es nicht gut, dass wir noch mehr Gymnasien produzieren als wir schon haben. Die bisherige Anzahl reicht aus. In unserem Fall muss ich von der Politik einfordern, dass das Leibniz-Gymnasium im Rahmen des Campus weiter getragen wird. Ansonsten sind die hier geflossenen Investitionen nicht verständlich.

Wie ist der Stand der Sanierung und Umgestaltungsarbeiten?

Im Moment ist Baustopp – der Witterung geschuldet. Der Außenbereich ist zur Hälfte abgeschlossen. Innen ist es so gut wie fertig. Im Keller entstehen noch zwei weitere Unterrichtsräume. Einer wird nur dem Fach Darstellendes Spiel vorbehalten sein, der andere wird ein Probenraum für unsere beiden Schülerbands.

Die Fragen stellte Kay Grimmer

Oberstudienrat Uwe Schmidt (48) ist seit 1987 Lehrer für Deutsch, Geschichte und Darstellendes Spiel. 1990 kam er ans Espengrund-Gymnasium, wurde dort 2001 Oberstufenkoordinator. Zwischen 2005 und 2007 war er im Staatlichen Schulamt mit den Aufgaben eines Schulrats für die Potsdamer Oberschulen betraut. Dazu war er 2006 und 2007 kommissarischer Schulleiter des Espengrund- Gymnasiums. Seit dem 3. November 2008 ist Schmidt nun Schulleiter des inzwischen sanierten Leibniz-Gymnasiums. Die Schule ist Bestandteil des „Campus am Stern“, der 2010 mit der Sanierung der zwei Doppelschulen, in denen dann auch die Grund- und die Musikschule Platz finden, fertig gestellt sein soll.KG

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