Neulich in der MENSA: Die aus Reihe zwei

Die Schlange reichte fast bis auf den Flur. Schließlich wird an der Fachhochschule schon seit einigen Wochen wieder studiert. Am ersten Schalter der Mensa gab es nur Süßspeise, das Alternativessen war schon aus. Und irgendwie klemmte es hier. Am zweiten Schalter gab es Deftiges: Fleisch und Fritten, Gemüse und dicke Soße. Das wollten die meisten. Da der zweite Schalter hinter dem ersten liegt, stauten sich nun alle vor dem nicht mehr existenten Alternativessen und den Dampfnudeln. Die ja eigentlich keiner wollte. Plötzlich zog mit jugendlichem Verve ein junges Studenten-Pärchen an der Warteschlange vorbei und stellte sich hinter die wenigen, die es bereits bis Schalter zwei geschafft hatten. Das haben wir dann alle so gemacht, schließlich wollten wir Deftiges. Bis ein junger Mann energisch aus der Warteschlange nachdrückte, dabei fast sein ganzes Mineralwasser verschüttete und böse dreinschaute. Die zwei mit dem jugendlichen Schwung kommentierten das Malheur nur mit der lakonischen Bemerkung, dass es zwei Schlangen gebe. Sofort gab es Tumult, der mit dem Wasserbecher schimpfte. Ein blasierter Platzhirsch mit schickem Anzug und eleganter Brille mischt sich ein, es gebe nur eine Schlange, er gehe schon seit Jahren hier essen. Tätliche Auseinandersetzungen konnten gerade noch vermieden werden. Und was lernen wir aus dem ganzen Mist? Dass man zum Semesteranfang besser woanders isst. W. Kotti

W. Kotti