HINTERGRUND: Die Barberini-Ausstellung drohte zu platzen
Die Diskussion über das von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) geplante Kulturgutschutzgesetz läuft schon seit Monaten. Der Galeristen-Verband machte offen Front gegen das Vorhaben – Grütters diskreditiere den Kunsthandel und gefährde den Kulturstandort Deutschland, hieß es dort.
Stand:
Die Diskussion über das von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) geplante Kulturgutschutzgesetz läuft schon seit Monaten. Der Galeristen-Verband machte offen Front gegen das Vorhaben – Grütters diskreditiere den Kunsthandel und gefährde den Kulturstandort Deutschland, hieß es dort.Spätestens seit der Künstler Georg Baselitz seine Leihgaben aus Museen abhängen ließ, weiß auch die Öffentlichkeit Bescheid. Auch in Potsdam wird über das Vorhaben diskutiert, nachdem der Mäzen Hasso Plattner es heftig kritisiert hatte. Er drohte damit, seine hochkarätige Sammlung von Monet bis Nolde womöglich doch nicht im derzeit entstehenden Museum Barberini unterzubringen – eigentlich wollte er verfügen, dass dies nach seinem Tod so geschieht. Nachdem die Fronten anfangs komplett verhärtet schienen und auch die große Eröffnungsausstellung zu platzen drohte, gab es nun aber erste Gespräche zwischen Plattner und der Brandenburger Landesregierung ( PNN berichteten). Die Bundesländer spielen bereits jetzt eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung des Gesetzes: Sie erstellen die Listen mit national bedeutsamem Kulturgut. Derzeit wird allerdings nur etwas eingetragen, bei dem eine „Abwanderung“ ins Ausland droht, wie es in der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Klara Geywitz heißt. Man gehe davon aus, dass die zuständige Behörde künftig mehr Hinweise auf eintragungswürdiges Kulturgut bekommen werde als bisher. Dass Werke aus Plattners Sammlung mit einem Ausfuhrverbot belegt werden, glaubt die Landesregierung aber nicht – zumindest hatte dies Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) vergangene Woche gesagt. wik
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: