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Landeshauptstadt: Die Beine wie Blei, der Kopf im Nebel

Die Arme und Beine von Marianne R.* fühlen sich an wie bleigefüllt.

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Die Arme und Beine von Marianne R.* fühlen sich an wie bleigefüllt. Die Gelenke schmerzen, das Hirn wie vernebelt. Die 45-Jährige leidet unter dem Chronischen Erschöpfungssyndrom.

Ein von Ärzten inzwischen anerkanntes körperliches Leiden, das eigentlich den falschen Namen trägt, wie Marianne R. sagt. „Jeder ist ja mal erschöpft“, sagt sie. Aber bei Menschen mit CFS, so die medizinische Abkürzung, sei das anders. „Für den Außenstehenden ist das auch kaum nachvollziehbar“, beklagt die Frührentnerin, die jetzt Gleichbetroffene finden möchte. Das Erschöpfungssyndrom mache einsam, sagt sie. Ihre Partnerschaft sei daran gescheitert, sie habe ihren Job verloren, auch Freunde habe sie fast keine mehr. „Ich schaffe es einfach nicht, Freundschaft zu pflegen“, schildert sie. Ihre Arme fühlten sich zuweilen so schwer an, dass sie nicht den Hörer abheben könne. Und wenn die Extremitäten einigermaßen arbeiteten, mache der Kopf nicht mit. „Ich kann mich dann nicht konzentrieren oder empfinde ein Telefonat als zu anstrengend“, erzählt sie. Dafür hätten die wenigsten Verständnis. Heilmittel gäbe es noch nicht, obwohl in den USA und auch in Großbritannien viel geforscht werde. „Ich kann jetzt nur ausprobieren, was mir gut tut“, sagt Marianne R. Sie hilft sich beispielsweise mit Methoden aus der Ayurveda oder mit einer Blutgruppen-Diät. Strohhalme, an die man sich klammert. Ihre Hoffnung setzt sie auch in eine Selbsthilfegruppe, die sich ab März jeden zweiten Mittwoch im Monat um 15 Uhr im Sekiz treffen soll. Nähere Infos unter Tel.: (0331) 62 00 280. NIK

*)Name geändert

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