Landeshauptstadt: „Die Besten gehen in den Osten“ „Rallye Fernost“ wirbt im Westen um Studenten
In ostdeutschen Hörsälen sind 20 Jahre nach der Wende immer noch sehr wenig westdeutsche Studenten zu finden. Aus diesem Grund endete am vergangenem Samstag im AbenteuerPark Potsdam die erste „Rallye Fernost“.
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In ostdeutschen Hörsälen sind 20 Jahre nach der Wende immer noch sehr wenig westdeutsche Studenten zu finden. Aus diesem Grund endete am vergangenem Samstag im AbenteuerPark Potsdam die erste „Rallye Fernost“. 24 westdeutsche Schüler erkundeten vier Tage lang in vier Teams 16 ostdeutsche Hochschulen in fünf Bundesländern. Auch die FH Potsdam und die Universität Potsdam beteiligten sich an der Rallye. Das Team Blau konnte in der Sternwarte Potsdam Mars, Saturn und Co. beobachten, während Team Grün in einer Gruft in Stahnsdorf nach Signaturen suchen musste. Am Ende jedes Tages mussten alle Teams im Internet über ihre Erlebnisse berichten.
„Interviews mussten geführt, ein Kommentar geschrieben, ein Foto gemacht und dazu noch eine passende Schlagzeile gefunden werden“, berichtet David Rau aus Stuttgart. „Über 200 000 Besucher verfolgten die Rallye im Netz und konnten für die Teams abstimmen“, so Christof Biggeleben von der Werbeagentur Scholz and Friends. Die meisten Stimmen im Internet gab es für Team Grün, das am Samstag den Publikumspreis gewann. Als Lohn darf das Team zwischen einem Surf-Wochenende an der Ostsee oder einem Trip zum Filmpark Babelsberg wählen.
Nachdem sich die Teilnehmer im Kletterpark ausgetobt hatten, endete die Rallye mit dem „Silbermond“-Konzert im Buga-Park. Das Projekt ist damit noch nicht abgeschlossen. Studierende der Hochschule Mittweida begleiteten die Rallye mit Kameras und helfen den Fernost-Reportern bei der Erstellung von Videotagebüchern. Im Sommer werden die Filme aller Teams veröffentlicht und von einer Jury bewertet. Auf ihrer Reise haben die Schüler nicht nur die Vorzüge eines Studiums im Osten kennengelernt, sondern auch Vorurteile abbauen können. „Vor der Rallye dachte ich, die sind verklemmt und es gibt nur Plattenbauten. Aber das stimmt nicht. Ich möchte jetzt auf jeden Fall in Leipzig studieren“, berichtete Svea Benzing aus Hamburg. Der größte Vorteil eines Studiums im Osten seien die nicht vorhandenen Studiengebühren, so David Rau vom Team Grün.
Die Rallye ist Teil der Kampagne „Studieren in Fernost“ von der Hochschulinitiative Neue Bundesländer und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Im Osten werde es immer weniger Studienanfänger geben, so Gerhard Wünscher, Ministerialrat im Kulturministerium Sachsen-Anhalt. Von 2011 bis 2015 würden über 3 500 Studienplätze in Brandenburg frei bleiben. Im Westen stießen die Hochschulen dagegen an ihre Grenzen. Trotzdem sei die Wanderung der Studierwilligen von West nach Ost noch nicht sehr verbreitet, so Wünscher. Friedrike Foitzik
www.studieren-in-fernost.de
Friedrike Foitzik
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