Landeshauptstadt: Die City brummte
Streit um Sonntagsverkauf / Erfolgreiche Antik-Meile
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Innenstadt - In der Potsdamer Innenstadt brummte und summte es am Wochenende, und in den Cafés und Gaststätten war kaum noch ein freier Platz zu finden. Der verkaufsoffene Sonntag erwies sich als Magnet – und doch sind die Händler nicht zufrieden. Bärbel Schälicke, für die AG Innenstadt als Öffentlichkeitsmitarbeiterin tätig, brachte es auf den Punkt: Die Landesregelung, dass sich alle Händler in Potsdam auf sechs verkaufsoffene Sonntage einigen müssen, sei schädlich für den Handel und die Stadt. Diesmal habe man Rücksicht auf den Geburtstag des Sterncenters nehmen müssen, doch die Interessen von Stern und Innenstadt seien viel zu verschieden. Auch andere Wohngebiete würden lieber auf örtliche Gegebenheiten eingehen und ihre verkaufsoffenen Sonntage danach planen.
Die Antik-Meile in der Jägerstraße, die bereits eine fünfjährige Tradition hat, habe deshalb auch verschoben werden müssen, erklärte Schälicke weiter – und so seien diesmal nur 40 Händler gekommen statt der üblichen 80. Viele wären schon auf anderen Märkten vertraglich gebunden gewesen. Laut Schälicke würden Industrie- und Handelskammer, der Einzelhandel und die Stadt weiter intensiv daran arbeiten, beim Land eine andere Regelung zu erwirken. Andere Städte und Bereiche würden auch nicht so restriktiv behandelt, erklärte sie unter einem wagenradgroßen Hut hervor, den sie für die Hutmodemacherin Kristin Müller spazieren führte. Denn wenn schon nur wenige verkaufsoffene Sonntage gestattet werden, dann wollten am vergangenen auch möglichst viele dabei sein. Ganz neu präsentierte sich die Kette „Butlers“, Geschenkideen und Raumschmuck, an der Ecke Brandenburger /Hermann-Elflein-Straße. Aus Freude darüber, dass sich der Luisenhof mit seinen Frontgeschäften so nach und nach belebt, verzieh man dort sogar das erste weihnachtliche Interieur.
Die Antik-Meile wurde trotz ihrer etwas lockeren Bestückung zum Erfolg. „Ich bin von Anfang an dabei“, sagt Petra Behr. Sie kommt mit Büchern, Trödel und alten Fotoapparaten aus Lüneburg. Die Frage, ob sich die Reise lohne, beantwortet sie so strahlend wie der Sonnenschein am Wochenende: „Jedes Mal. Wo hat man auch so ein Ambiente, und dazu noch Live-Darbietungen der Musikschüler von nebenan und nur freundliche Besucher, die auch noch Geld ausgeben.“ Auch Hanns Strey-Froom aus Ließen bei Jüterbog zeigt sich zufrieden. Er restauriert antike Möbel. Auf dem Markt verkaufe er eher wenig, aber er knüpfe immer wieder neue Kontakte. Nobert Baier aus dem fernen Bamberg ist bisher ebenfalls zu allen Antikmärkten gekommen. Er hat am Samstag schon gute Geschäfte gemacht und schmunzelt zufrieden. dif
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