Landeshauptstadt: Die Dinos sind los

Bornstedter Feld - Auf verschlungenen Pfaden geht es durch die schwülwarme Tropenwelt. Aus jeder Ecke quietscht, kreischt und grummelt es, ein Donnergrollen zieht heran. Und plötzlich schaut man in die fies gelben Augen und das aufgerissenen Maul des Velociraptors, der einem mit seinen beängstigenden Klauen direkt entgegenzulaufen scheint. Das gefährliche Raubtier, das vor über 70 Millionen Jahren lebte, ist eines der 18 lebensgroßen Modelle urzeitlicher Tiere, die ab heute die Biosphäre bevölkern.

Geschäftsführer Eckhard Schaaf spricht von der ambitioniertesten Ausstellung, die bisher im Tropenhaus veranstaltet wurde. Sie richte sich an Menschen jeden Alters, die Geschichte erfahren und dabei Spaß haben wollen. So lernt der Besucher von Texttafeln auf dem Boden und neben den Exponaten im Vorbeigehen etwas über die wichtigsten Stationen der Evolution. Den Anfang macht der Urknall vor 15 Milliarden Jahren und am Ende steht der Mensch, als er vor 200 000 Jahren begann, die Welt zu gestalten.

Zu den beeindruckendsten Exponaten gehört das riesige Mammut-Modell, das die Besucher vor der Biosphäre empfängt. Aber auch der Säbelzahntiger und die urzeitliche Hyäne mit ihren scharfen Reißzähnen begeisterte gestern eine Klasse des Cottbuser Max-Steenbeck-Gymnasiums. Die Schüler durften bei der Voreröffnung schon einmal die Sonderausstellung erkunden. So trafen sie zwischen Palmen und Bambusgewächsen zum Beispiel auf ein urzeitliches Krokodil oder ein Urpferdchen, das mit seiner Schulterhöhe von nur 20 Zentimetern wie ein Fabelwesen wirkt. Das Anfassen der Modelle ist in der Biosphäre übrigens ausdrücklich erwünscht.

Konzipiert wurde die Ausstellung von Diplom-Biologin Susanne Schilling, die sich vor allem für Evolutionssprünge interessiert. So wie der Ichthyostega oder auch „Dachschädler“ genannt, der als erste Amphibie den evolutionären Übergang vom Wasser zum Landleben markierte. Die Ausstellung „Von Sauriern und Säbelzahntigern“ ist bis zum 30. August zu besichtigen. Christin Köppen

Die Biosphäre ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen zwischen 10 und 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsenen 9,50 Euro und für Kinder 6,50 Euro.

Christin Köppen