Landeshauptstadt: Die Erlebnisnacht wird international
Modenschauen, Sambatänzerinnen, Stelzenläufer, Blasmusik und eine wachsende Fangemeinde
Stand:
Die Stelzenläufer zur Erlebnisnacht hatten die beste Übersicht. Sie überragten die hin und her wogenden Besucherscharen, die sich auch von den nachmittäglichen Platzregen nicht vergraulen ließen. Man rückte eben schnell ein bisschen unter schützenden Dächern zusammen und kaum war der Regen vorbei, ging die Feierei weiter. Brigitte Oeckel vom Verein „Potsdam mittendrin“ schätzt, dass sogar noch mehr Besucher als im Vorjahr kamen, zählen könne man das Gewusel ohnehin nicht, sagt sie. Sicher ist aber, dass Mittendrin-Vorstand Jörn Rohde noch mehr Gastronomen aktivieren konnte als 2008 und das Angebot an Musik, Showeffekten und Spezialangeboten noch reichhaltiger geworden war. Und da konnte man als Nichtstelzenläufer schon mal die Übersicht verlieren. Sollte man zum Beispiel zur Eröffnung erst einmal zur Hauptbühne auf den Bassinplatz eilen? Dort reimte nicht nur der Gundling wieder, was das Zeug hielt und stach in Vertretung vom Oberbürgermeister das eigens für die Erlebnisnacht gebraute Fass Bier an. Es sorgten auch die Luzerner Mööpps für Stimmung, taten das noch an mehreren anderen Orten und wer sie verpasste, hatte wirklich etwas verpasst. Aber wo sollte man auch zuerst hin? Zu den Highlights auf der Brandenburger Straße, wo sich erstmals Schnellzeichner Gero etabliert hatte, oder zum Salsa ans Nauener Tor oder zu den lateinamerikanischen Klängen ans Jägertor? Zum Country in der Dortustraße hatte sich eine ganze Gruppe von Formationstänzerinnen eingefunden, ganz privat, aber sehr gekonnt. Die Erlebnisnacht hatten auch jungen Leute auserkoren, um Junggesellenabschiede zu feiern. Und natürlich waren Familien mit ihren Kindern gekommen, denn auch für die gab es vom Torwandschießen bis zur Toggo-Tour jede Menge Abwechslung. 35 Veranstaltungsorte waren avisiert. Die Modeschauen von Karin Genrich und ihren Mitstreitern haben zwar schon Tradition, sie waren aber diesmal durch Sambatänzerinnen und Akrobatik noch aufgepeppt worden. Die Girls in Kniesche-Bademoden auf einem Pickup des Autohauses Wegener zogen Schaulustige wie einen Rattenschwanz hinterher. Wegener lud auch zum Geschicklichkeitsfahren und zur Kinderfahrschule ein.
Die Kunstmeile auf der Hegelallee wurde diesmal von Steffen Brünner geradezu international ausstaffiert. Am weitesten gereist war eine Finnin, aber auch Künstler aus England, Bulgarien und der Schweiz beteiligten sich. Wir haben das Internet benutzt und die Künstler hoch und runter angeschrieben“, sagt Brünner.
Nächstes Jahr wird die Erlebnisnacht noch internationaler. Sie fällt mit der Weltmeisterschaft der Marching Show Bands in Potsdam zusammen. dif
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: