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Erste Rabbinerin. Die Berlinerin Regina Jonas 1939.

© Stiftung neue Synagoge Berlin/AGK

Homepage: Die ersten Rabbinerinnen Frauenordination im Judentum im Fokus

Die Geschichte von Frauen im Rabbineramt und darüber hinaus erörtert die internationale Konferenz „The Role of Women’s Leadership in Faith Communities“, die vom 17. bis zum 19.

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Die Geschichte von Frauen im Rabbineramt und darüber hinaus erörtert die internationale Konferenz „The Role of Women’s Leadership in Faith Communities“, die vom 17. bis zum 19. November an der Universität Potsdam, in der Potsdamer St. Nikolaikirche sowie im Berliner Centrum Judaicum stattfindet. Veranstaltet wird die Konferenz vom Abraham Geiger Kolleg und der School of Jewish Theology der Universität Potsdam. Über 40 Referentinnen und Referenten aus Europa, Israel und den USA werden zu dem wissenschaftlichen Austausch erwartet.

2015 jährt sich die Ordination von Regina Jonas (1902–1944) zum 80. Mal. Die Berlinerin war die erste Rabbinerin weltweit. Lange war dieser Umstand jedoch vergessen: Als 1972 in den USA Sally Priesand ordiniert wurde, galt diese als erste Rabbinerin der Welt. Dass vor ihr bereits 1935 eine Absolventin der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums diesen Status erreicht hatte, gelangte erst rund zwei Jahrzehnte später wieder ins allgemeine Bewusstsein. Heute sind weltweit etwa 1000 Rabbinerinnen tätig, darunter auch Absolventinnen des Abraham Geiger Kollegs.

Mit der interdisziplinär ausgerichteten Konferenz soll die erfolgreiche Emanzipationsgeschichte jüdischer Frauen in Deutschland ins öffentliche Gedächtnis zurückrufen werden. Der Vergleich mit Reformprozessen in den Kirchen zeigt dabei die Nähe von Judentum und Christentum in ihrer jeweiligen Auseinandersetzung mit Tradition und Erneuerung. „Unsere Tagung trägt dazu bei, die Pluralität bereits bestehender jüdischer Frauenforschung erkennbar zu machen, Synergien zwischen Forschenden und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland zu ermöglichen und so schließlich auch die Genderkompetenz unserer Einrichtungen und die Internationalisierung des Wissenschaftsstandortes Potsdam voranzutreiben“, sagte der Rabbiner Walter Homolka, der geschäftsführender Direktor der School of Jewish Theology ist.

Den Festvortrag „The Presence and Absence of Women in the Intellectual History of the Jewish Community“ hält Rachel Elior von der Hebrew University of Jerusalem im Berliner Centrum Judaicum. Am heutigen Mittwochabend erhält im Rahmen der Konferenz Günter Stemberger aus Wien die Ehrenpromotion der Universität Potsdam. Zum Abschluss der Konferenz gibt die norwegisch-jüdische Sängerin und Schauspielerin Bente Kahan am Donnerstag um 20 Uhr ein Konzert in der Potsdamer St. Nikolaikirche. Sie präsentiert Lieder nach Gedichten von Tadeusz Rózewicz, der Eintritt ist frei. PNN

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