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Landeshauptstadt: Die ersten Steine für die Garnisonkirche

Aktion zugunsten des Wiederaufbaus des Barockbaus: Spender können 100 Ziegel signieren

Stand:

Innenstadt/Glindow - „Aller Anfang ist schwer“ oder auch „Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt“ – mit diesen Volksweisheiten leitete Johann Peter Bauer gestern eine Spendenaktion zugunsten der Potsdamer Garnisonkirche ein. Der Vorsitzende der Fördergesellschaft zum Aufbau der Garnisonkirche signierte in der Neuen Ziegelei-Manufaktur Glindow einen von einhundert Ziegelsteinen, die beim Wiederaufbau Verwendung finden sollen. Die Ziegel können am kommenden Sonnabend, dem 8. September, bei der 3. Nacht der offenen Kirchen ab 19 Uhr am Standort der Garnisonkirche in der Breiten Straße von Spendern individuell signiert werden. Anschließend kommen die Steine zurück in die Ziegelei Glindow und werden dort in einem historischen Ringofen von 1868 bei 1080 Grad Celsius gebrannt. Die signierten Steine werden zu den etwa zwei Millionen Steinen gehören, die beim Wiederaufbau des barocken Kirchenbaus Verwendung finden. Weitere Spendenaktionen dieser Art sollen folgen.

Der Mindesteinsatz für das persönliche Signet auf einem Stein der Garnisonkirche liegt bei zehn Euro. Bauer jedoch hofft, dass sich viele Spender finden, die bereit sind, weitaus tiefer in die Tasche zu greifen. „Nach oben“, sagt der Vorsitzende der Fördergesellschaft, „sind keine Grenzen gesetzt.“ Wobei keine nicht ganz stimmt, denn die Kosten für den Wiederaufbau der historischen Kirche, die prägender Teil der Silhouette Potsdams war, können Bauer zufolge bereits beziffert werden: In etwa 65 Millionen Euro werden für den Turm und das Kirchenschiff benötigt. Wie Bauer erläuterte, werde der Aufbau in mehreren Abschnitten erfolgen. Zuerst solle der Turm errichtet werden und erst danach das Kirchenschiff. Mit dem Turm werde begonnen aufgrund seiner stadtbildprägenden Symbolkraft. Geklärt werden müsse noch, ob anschließend das Kirchengebäude „in Gänze“ errichtet werden soll. Der Originalbau verfügte laut Bauer über 3000 Sitzplätze – für eine solche Kapazität müsse es ein detailliertes Nutzungskonzept geben. Eine noch zu gründende Stiftung soll sich dieser Frage eingehender widmen. Nach bisherigen Vorstellungen werde die wiedererrichtete Garnisonkirche von der evangelischen Kirche als Stadtkirche genutzt. Darüber hinaus werde sie der Versöhnungsarbeit dienen.

Unter dem Motto „Leuchtspuren – Alte Kirchen in neuem Licht“ finden zur Nacht der offenen Kirchen weitere Veranstaltungen statt. Potsdamer Kirchen öffnen zu ungewöhnlicher Zeit zwischen 19 und 23 Uhr ihre Pforten. Während die Gotteshäuser von außen in besonderes Licht getaucht werden, soll es im Innern besinnlich zugehen. Bei Musik, Gebet oder Lesungen werden Besucher die Möglichkeit haben, ihre Kirchen neu zu entdecken, teilt die Evangelische Kirche mit. gb

Weiteres im Internet unter:

www.evkirchepotsdam.de

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