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Sport: Die Euphorie soll noch lange anhalten

Nach dem ansehnlichen 1:1 gegen Frankfurt empfangen Potsdams Turbinen morgen Saarbrücken

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Nicht nur ein gewisses Erfrischungsgetränk verleiht angeblich Flügel – auch so manches Match, auch wenn es am Ende unentschieden endet. Mit dem 1:1 am vergangenen Sonntag gegen den Erzrivalen 1. FFC Frankfurt hatten die Kickerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam ihr anfangs gestelltes Ziel erfüllt. Vor heimischem Publikum ärgerten sie die favorisierten Hessinnen, behielten zumindest einen Punkt zu Hause und lieferten ein sehenswertes, von Kampf- und Teamgeist geprägtes Spiel ab.

„Da ist nach wie vor eine gewisse Euphorie zu spüren und die müssen wir uns unbedingt erhalten“, sagt Turbine-Coach Bernd Schröder, dessen Damen am Samstag erneut zum Heimspiel bitten. Dann kommt der 1. FC Saarbrücken an den Babelsberger Park – ein Verein, von dem Schröder in höchsten Tönen spricht. Ähnlich seinem Team setzen sich auch die Saarländerinnen aus sehr jungen Spielerinnen zusammen; sie haben im Verein gleich mehrere U 15-Nationalspielerinnen und stellen mit Lisa Schwab den Kapitän der U 19-Nationalmannschaft. Eine sportliche Entwicklung, die Früchte trägt: Am Wochenende wird der Sportschule in Saarbrücken die Auszeichnung „Eliteschule des Mädchenfußballs“ verliehen.

Am vergangenen Wochenende setzte der Aufsteiger nach mehreren guten Spielen in Folge erneut ein Achtungszeichen: Er schlug die bundesligaerfahrenen Wolfsburgerinnen mit 2:1. Soweit will es Schröder im Karl-Liebknecht-Stadion selbstverständlich nicht kommen lassen. Um die Favoritenbürde seines Teams weiß er – allerdings auch um die offensive Spielweise der Gegnerinnen. „Die stellen sich nicht hinten rein und könnten unserer Abwehr durchaus Probleme bereiten.“

Von solchen Vorschusslorbeeren will Saarbrückens Coach Guido Mey indes nichts wissen. „Das ist wie bei der Formel Eins“, schätzt er ein. „Der mit dem besten Material gewinnt. Wir als Aufsteiger bei einem nahezu übermächtigen Gegner können solch ein Spiel allenfalls als Lehrstunde mitnehmen. Aber manchmal passieren ja auch ein paar Wunder.“ Trotz allem ein „achtbares Ergebnis“ zu erreichen sei das oberste Gebot. Und obendrein will Mey mit seinen Spielerinnen den Punktspielausflug mit einer Prise Kultur würzen: „Ihr sollt doch bei euch ein recht schönes Schloss haben?“

In einem Punkt ergeht es ihm allerdings ebenso wie seinem Potsdamer Trainerkollegen: Während seine Stammtorhüterin Romina Holz verletzungsbedingt den Kasten nicht hüten wird, fällt Nadine Angerer nach überstandener Lungenentzündung noch immer aus. Im eine Woche später stattfindenden DFB-Pokal-Viertelfinalspiel in Bad Neuenahr hofft Schröder allerdings auf ihren Einsatz. „Sie soll hier rechtzeitig antanzen“, fordert er in der ihm eigenen Art. Ansonsten stehen dem Turbine- Chef morgen alle Spielerinnen zur Verfügung. Besondere Hoffnungen setzt er unter anderem auch diesmal wieder auf Pia Marxkord. „Sie stand ja eigentlich nicht auf der Liste“, erzählt er. „Aber wie sie sich ins Team gespielt hat, muss man einfach mal lobend erwähnen.“

Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion ist morgen um 14 Uhr.

Henner Mallwitz

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