Landeshauptstadt: Die Farbe Gelb dominiert
Neuer Flächennutzungsplan ausgelegt / Neue Ortsteile eingearbeitet / Bürger können sich beteiligen
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Die Farbe Gelb, welche die Flächen für die Landwirtschaft symbolisiert, macht den größten Teil auf dem neuen Flächennutzungsplan für Potsdam aus. Das ist vor allem der kommunalen Neugliederung geschuldet, die der Stadt sieben Dörfer mit ihren Landwirtschaftsflächen bescherte. Und das ist einer der Hauptgründe für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans.
Bis zum 9. Juni liegt der Vorentwurf im Rahmen einer „frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“ im 8. Stock des Hauses 1 der Stadtverwaltung in der Hegelallee aus. Es gibt Vordrucke, auf denen interessierte und betroffene Bürgerinnen und Bürger ihre Bemerkungen einreichen können.
„Wir wägen anschließend ab, ob diese Stellungnahmen zu weiteren Änderungen führen oder nicht“, sagt Tatjana Kuhn, eine der zuständigen Bearbeiterinnen. Sie informiert, dass die Verwaltung inzwischen auch die „Träger öffentlicher Belange“ über den Vorentwurf informiert habe. Auch deren Vorschläge werden im Rahmen eines Abwägungsverfahrens behandelt, ehe der Plan Ende des Jahres in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung vorliegt.
Der Flächennutzungsplan, zu dem auch ein Landschaftsplan gehört, klassifiziert das gesamte Stadtgebiet nach den unterschiedlichen Bau-, Frei- und Wasserflächen. Nach der Landwirtschaft ist in Potsdam der Wald die zweitgrößte Dominante, gefolgt vom Wasser und den Bau- und Parkflächen.
Die Fragen der Bürger, die sich laut Kuhn bisher zahlenmäßig in Grenzen halten, seien oft so speziell, dass sie der Flächennutzungsplan nicht beantwortet kann. Zum Beispiel bemühte sich eine Bürgerin in den 8. Stock des Verwaltungshochhauses, um auf der hier aushängenden Karte konkrete Hinweise auf Bauland für ein Eigenheim zu erhalten. Das übersteigt die Möglichkeiten des Flächennutzungsplanes. Anders ist das bei einem Grundstücksbesitzer, der eine Baulichkeit zu einem Eigenheim umfunktionieren will. Allerdings liegt diese zur Hälfte in der Lennéschen Feldflur. Er nimmt ein Formular für eine Stellungnahme mit nach Hause. Vielleicht, so hofft er, lässt sich die Baugrenze um wenige Meter verlagern, so dass er das Eigenheim, das sein Sohn nutzen will, errichteten darf.
Viele Markierungen des Flächennutzungsplanes sind von weit reichender Bedeutung für die Grundstückseigner, zum Beispiel die Festlegung von Uferwegen am Griebnitzsee, Jungfernsee und Fahrländer See. Ein Dogma ist jedoch nichts, denn mit Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung sind in der Vergangenheit immer wieder Änderungen des Flächennutzungsplanes erfolgt.
Wo es gegenüber dem jetzt gültigen Plan Änderungen gibt, lässt sich aus dem Vorentwurf, von dem die Verwaltung ein Faltblatt zum Mitnehmen ausreicht, an der blauen Umrandung der betreffenden Flächen erkennen. Zum Beispiel fällt eine bogenförmige blaue Linie zwischen Behlertstraße und Nedlitzer Straße auf. Diese schmale Fläche sei im vorhergehenden Plan für den Bau eines Straßentunnels frei gehalten worden, erläutert Tatjana Kuhn. Eine solche Tunnelverbindung nach Norden sei jedoch nicht mehr aktuell.
Der Vorentwurf des Flächennutzungsplanes liegt noch bis zum 9. Juni im Bereich Stadtentwicklung / Verkehrsentwicklung in der Hegelallee 6-10, Haus 1, 8. Etage aus. Zeit: Montag bis Donnerstag 7 bis 18 Uhr, Freitag 7 bis 14 Uhr.
Günter Schenke
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