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Von Henner Mallwitz: Die Fäuste fliegen wieder

Der SV Motor Babelsberg startet am Samstag daheim gegen Hertha BSC in die Saison der neu geschaffenen Bundesliga

Stand:

Die Sitzplatzkarten waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft: Potsdams Boxfans fiebern dem ersten Bundesliga-Heimkampf des SV Motor Babelsberg entgegen. Dieser greift am Samstag ins Ligageschehen ein, nachdem Hertha BSC vor zwei Wochen bereits Maßstäbe setzte und den Bundesliganeuling Boxteam Nord mit 14:9 aus dem Ring fegte. Durch den Sieg gegen die dänische Truppe setzten sich die Berliner an die Tabellenspitze, und die soll am Samstag möglichst wackeln. An bewährter Stelle im Toyota-Autohaus erwarten die Motor-Mannen die Herthaner, die durchaus als Favorit ins Rennen gehen. In den vergangenen Jahren beendeten die Berliner stets als Zweiter hinter dem Velberter BC die Saison – die Babelsberger als einstiger Zweitligist können sich nach der Zusammenlegung der 1. und 2. Bundesliga neben Velbert und Hertha gemeinsam mit dem BT Nord als Neuling betrachten.

Die Butter will sich das Team allerdings nicht vom Brot nehmen lassen und hat sich deshalb vor dem Saisonstart in drei Gewichtsklassen verstärkt. „Wir haben gute Männer verpflichten können, die uns bestimmt entscheidend helfen werden“, sagt Motor-Manager und -Trainer Ralph Mantau. Im Federgewicht bis 57 kg wird künftig Wilhelm Gratschow das Team verstärken. Der Athlet aus Gifhorn ist Nationalkader, mehrfacher Deutscher Meister und amtierender Vizemeister. Gerade im Federgewicht hatten die Babelsberger in der Vergangenheit immer wieder Besetzungsprobleme.

Auch Rinat Karimov im Weltergewicht bis 69 kg war Nationalkader. Den Babelsbergern ist er aus vergangenen Jahren noch bekannt – mit dem großen Athleten hatten viele ihre Schwierigkeiten. Und schließlich wird Naudius Aurimas im Leichtgewicht bis 60 kg seinen Platz haben. Der Litauer trainiert in seiner Heimat zusammen mit seinem Landsmann Vitalius Subacijus, der bei Motor im Schwergewicht als Punktegerant gilt. „Aurimas kann in 155 Kämpfen auf 138 Siege verweisen“, sagt Mantau. „In Litauen boxt er im Nationalteam. Ich glaube, da haben wir einen sehr guten Mann verpflichtet.“

Allerdings haben auch die Herthaner vor dem Saisonstart nicht die Hände in den Schoß gelegt und sich nach neuen Leuten umgesehen. Im Schwergewicht wird es Subacius beispielsweise mit dem Nationalkader Stefan Körber aus Frankfurt/O. oder dem weiteren Neuzugang Erkan Teper zu tun bekommen. Im Leichtgewicht wird der Deutsche Vizemeister Eugen Burhard sicherlich seine Stärken ausspielen, und auch auf René Krause als neuen Mann im Halbschwergewicht wird zu achten sein. Superstar der Herthaner ist allerdings Jack Culcay-Keth. Der Vizeeuropameister bezwang zum Bundesligaauftakt Torben Keller klar nach Punkten und wurde nach dem Fight vom Fachblatt Boxsport als „Boxer des Jahres“ ausgezeichnet.

„Da kommen also ganz harte Zeiten auf uns zu“, sagt Mantau, der auch auf die unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten hinweist. Denn: Während die Berliner mit mehr als 100 000 Euro in die Saison gehen, hat Motor die nötigen 60 000 noch nicht zusammen.

Beginn ist am Samstag um 18 Uhr.

Henner Mallwitz

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