zum Hauptinhalt

STIMMEN: Die Geschichte nahm „den schlimmsten Weg“

Den „Tag von Potsdam“ sieht Gerhard Gengel, geboren 1930 in Ostpreußen, „äußerst negativ“, wie er sagt. An diesem Tag habe die deutsche Geschichte „den schlimmsten Weg genommen“.

Stand:

Den „Tag von Potsdam“ sieht Gerhard Gengel, geboren 1930 in Ostpreußen, „äußerst negativ“, wie er sagt. An diesem Tag habe die deutsche Geschichte „den schlimmsten Weg genommen“. Gengel sieht mit dem 21. März 1933 etwas seinen Anfang nehmen, was zu 50 Millionen Toten, zu den Judendeportationen und letztlich auch zur Potsdamer Konferenz mit der deutschen Teilung und dem Verlust seiner ostpreußischen Heimat führte. Kein König, kein anderer Herrscher habe Deutschland je so einen großen Schaden zugefügt wie „Hitler und seine Lakaien“.

Veronika Locker findet „gut, dass man jetzt die Wahrheit über den ,Tag von Potsdam’ erfährt“. Der Handschlag von Hitler und Hindenburg habe nicht die Bedeutung gehabt wie später dargestellt. Insbesondere freue es sie für das Projekt des Wiederaufbaus der Garnisonkirche. Das Bauwerk sei nicht durch den „Tag von Potsdam“ negativ besetzt worden. „Es hat dort nicht viel stattgefunden“, so Veronika Locker.

Clara Skrippek und Alina Burci, Schülerinnen einer 11. Klasse des Potsdamer Helmholtz-Gymnasiums, erklärten, dass sie im Geschichtsunterricht gut über den „Tag von Potsdam“ informiert werden. Der Geschichtsunterricht erfolge bilingual in deutscher und englischer Sprache. „Der Tag wird als der Anfang der NS-Zeit angesehen“, so Clara Skrippek.

Der „Tag von Potsdam“ spielt für die Potsdamer eine große Rolle, sagt Hannes Wittenberg vom Potsdam-Museum. Das zeige das große Interesse etwa bei den Podiumsdiskussionen im Filmmuseum. Auch bei der ab Herbst 2013 zu sehenden neuen ständigen Ausstellung des Potsdam-Museums werde der „Tag von Potsdam“ eine Rolle spielen. Unter der Überschrift „Weltbühne Potsdam“ würden drei Ereignisse – 21. März 1933, Potsdamer Konferenz, Kalter Krieg und deutsche Teilung – anhand dreier Bauwerke thematisiert: Garnisonkirche, Schloss Cecilienhof und Glienicker Brücke. gb

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })