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Homepage: Die Geschichte vom Anfang der Welt Sonntagsvorlesung über den „Urknall“

Am Anfang war das Universum wüst und leer – doch dieser Zustand wurde durch den „Urknall“ aufgehoben. So erklärte Prof.

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Am Anfang war das Universum wüst und leer – doch dieser Zustand wurde durch den „Urknall“ aufgehoben. So erklärte Prof. Dr. Thomas Naumann vom Deutschen Elektronen-Synchrotron Zeuthen am vergangenen Sonntag zahlreichen Besuchern im Potsdamer Alten Rathaus die Ursache für die Entstehung der Welt. In seinem Vortrag „Vom Quark zum Kosmos – die Geschichte vom Anfang der Welt“ in der Reihe „Potsdamer Köpfe“ veranschaulichte er mit viel Witz und Charme, wie das Universum im Moment des Urknalls entstanden sein könnte. Um diese Rätsel der Kosmologie endgültig zu lösen, engagiert sich Naumann seit 2006 im ATLAS-Projekt, an dem sich mehr als 1700 Wissenschaftlern aus 35 Ländern beteiligen. Es handele sich bei dem 6 Milliarden teueren Experiment um eines der „größten der Menschheit“.

Bei diesem Forschungsprojekt werde der Urknall im Labor reproduziert und so die Natur der Materie und die grundlegenden Kräfte des Universums untersucht, erklärte Thomas Naumann, der an der TU Dresden Physik studierte und seit 2006 Honorarprofessor an der Universität Leipzig ist. „Wir wollen endlich vom Mikrokosmos auf den Makrokosmos schließen“, sagte der Physiker. Mittels des Large Hadron Collider (LHC) am europäischen Forschungszentrum CERN in der Nähe von Genf soll das ab Herbst diesen Jahres möglich werden. Naumann zeigte in seinem Vortrag Bilder dieser erstaunlich komplexen Anlage, die 27 Kilometer unter der Erde verläuft und Protonen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigen könne.

Ein Ergebnis dieser Teilchenkollisionen kann Hinweise auf bisher unentdeckte Teilchen geben, sagte Naumann. Spannend wurde es für die Zuhörer, als er hinzufügte: „Diese Teilchen könnten eine Urkraft bestätigen.“ Es gebe bereits viele Beweise dafür, dass eine „Inflation des Universums“, also eine plötzliche Ausbreitung von Energie und Materie, vor 13,7 Milliarden Jahren stattgefunden haben könnte, erläuterte Naumann. Kurz nach dem großen Knall habe es einen Zeitpunkt gegeben, an dem sich das Universum plötzlich um das fünfzigfache vergrößerte, sagte er. Trotzdem gebe es noch viele Rätsel, etwa welche Teilchen dunkle Materie und dunkle Energie ausmachen. Einige Antworten könnte nun der Beschleuniger geben: „Wenn wir Super-Symmetrie oder Higgs-Teilchen nachweisen können, hätten wir nicht nur einen Nobelpreis sicher.“ Denn Berechnungen mit diesen Teilchen würden eine Urkraft bestätigen, so Naumann.

Um diese beiden Modelle wirklich zu verstehen, hätten die Besucher der Sonntagsvorlesung jedoch etwas mehr als nur Grundwissen in Physik benötigt. Trotzdem schaffte es Thomas Naumann immer wieder, den aufmerksamen Zuhörern komplexe Sachverhalte durch amüsante Bilder und Analogien zu vermitteln. Nur was vor dem Urknall war, konnte Naumann nicht beantworten: „Dann käme ja die Wirkung vor der Ursache“. Susanna Maier

Susanna Maier

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