Sport: „Die Grenze erreichen wir“

Dem morgigen Sonntag sieht Rainer Faix mit besonderer Anspannung entgegen. Zum nunmehr 21. Mal findet der Caputher Seenlauf statt, doch für den 58-Jährigen ist es das erste Mal, dass er als Organisationsleiter die Verantwortung trägt. „Die Vorbereitung dauert eigentlich ein halbes Jahr“, erzählt der Caputher, der sich bislang beim Potsdamer Tennisclub engagierte und von seiner Familie überzeugt wurde, sich ebenfalls dem Caputher SV anzuschließen. „Im Juni geht es mit den ersten Anträgen bei den entsprechenden Behörden los und ab November tritt dann die ganz heiße Phase in Kraft.“

Das war auch zum Ende des vergangenen Jahres nicht anders: Der Caputher Seenlauf als Auftakt der MBS-Cup- Serie wird mit den angebotenen Strecken über fünf und zehn Kilometer immer beliebter. „Ich staune selbst, dass wir diesmal schon derart viele Voranmeldungen verzeichnen können“, sagt Faix, der schon mehr als 400 Läufer und Walker auf seiner Liste zu stehen hat. Pro Strecke sind jedoch aus Sicherheitsgründen nur maximal 300 Teilnehmer zugelassen, sodass noch 200 Laufenthusiasten am Veranstaltungstag die Möglichkeit haben, sich einzuschreiben. „Das machen erfahrungsgemäß recht viele“, erzählt der Organisationschef. „Die Grenze erreichen wir auf jeden Fall.“

Bislang hatte Ilona Winski die Fäden in der Hand, wenn es um den Caputher Seenlauf ging. „Sieben Jahre lang als Chefin, aber auch in den Vorjahren waren mein Mann und ich aktiv beteiligt“, erzählt die Caputherin, die die Leitung nun abgab und fortan etwas ruhiger treten will. Eines lässt sie sich allerdings nicht nehmen: Auch in diesem Jahr wird sie wieder auf der Brücke beim Zieleinlauf stehen, den Lauf kommentieren und ein paar Worte über die bekanntesten Teilnehmer verlieren.

Zu denen zählt unter anderem Diana Lehmann. Die Potsdamerin entschied im vergangenen Jahr den Fünf-Kilometer- Lauf für sich und geht somit als Titelverteidigerin ins Rennen. „Aber da sollte man diesmal keine zu großen Erwartungen haben“, wiegelt die 35-Jährige ab. „Ich bin nicht großartig im Training und laufe vor allem mit, weil mein Freund René auch teilnimmt.“ In den vergangenen Monaten habe sie sich vor allem auf ihren Job als Lauftrainerin und Sporttherapeutin konzentriert und das Training deshalb ein wenig in den Hintergrund gestellt. „Aber der Caputher Lauf ist eben einen tolle Tradition, ich habe schon mehrmals daran teilgenommen“, erzählt Diana Lehmann, die auch auf mehrere Erfolge im Berglauf verweisen kann. „Die Strecke liegt mir einfach. Ein bisschen Eis, Schnee oder Matsch – da laufe ich am besten.“

Unter den bereits gemeldeten Läufern sind auch zahlreiche weitere bekannte Namen der vergangenen Jahre. So wird zum Beispiel Johannes Matthews vom Potsdamer Laufclub dabei sein, der noch keinen der 21 Läufe verpasst hat. Stefan Hubert aus Sömmerda entschied im vergangenen Jahr die beiden Distanzen über fünf und zehn Kilometer für sich – der 26-jährige Student wird auch diesmal wieder versuchen, das Double zu schaffen.

Seine stärksten Konkurrenten dürften die Potsdamer Triathleten sein, die traditionell mit einem großen Aufgebot antreten werden. Der bekannteste unter ihnen ist der Olympiateilnehmer von 2008, Christian Prochnow, der sich in den vergangenen Jahren schon in die Siegerlisten eintragen konnte.

Aber auch die Breitensportläufer aus der Potsdamer Region wollen wieder auftrumpfen, um sich die ersten Punkte im MBS-Cup 2013 zu sichern. Die ältesten gemeldeten Teilnehmer sind bislang Manfred Jente von der SG Töplitz und Ernst Schindler vom LWV Potsdam, die beide 1937 geboren wurden. Als Favorit geht dabei Schindler ins Renen, der als Dauersieger seiner Altersklasse wieder den Sparkassencup gewinnen möchte.

Prominente haben sich hingegen diesmal noch nicht angesagt. Volker Schlöndorff nahm bereits am Lauf teil, aber den in Caputh lebenden Tatort-Kommissar Jörg Schüttauf konnten die Veranstalter auch in diesem Jahr nicht zum Mitmachen bewegen.

www.caputher-sv.de

Henner Mallwitz