
© Jan Kuppert
Von Henner Mallwitz: Die große Unbekannte
OSC-Wasserballer treffen morgen in den Playoffs auf den SSV Esslingen und wollen unbedingt einen Heimsieg erkämpfen
Stand:
So klar die Niederlage gegen den haushoch favorisierten ASC Duisburg am Samstag in der Schwimmhalle am Brauhausberg auch war – mit 6:17 fiel sie schließlich doch etwas zu hoch aus und sorgte für gesenkte Köpfe bei den Wasserballern des OSC Potsdam. Aus dem Turbo-Cup genannten Deutschen Pokal musste sich das Team um Trainer André Laube im Viertelfinale verabschieden und hat nun die Köpfe wieder für das Bundesligageschehen frei.
Da geht es nicht minder spannend zu, denn am Mittwoch starten die OSC-Mannen um 19 Uhr mit dem Heimspiel gegen den SSV Esslingen in die „Best-of- Five“-Serie um den Aufstieg in die A-Gruppe der Bundesliga. Insgesamt stehen vorerst drei Spiele gegen die Schwaben an. Bei drei Siegen hätten es die Potsdamer geschafft – ansonsten würde es am 2. und womöglich auch 6. April zu den Entscheidungsspielen kommen. Esslingen tritt als Siebter und somit Vorletzter der A-Gruppe in Potsdam an, während die Gastgeber als Zweiter der B-Gruppe ins Spiel gehen. Bei drei Siegen würden beide Mannschaften die Positionen tauschen – bei drei Niederlagen würden den Potsdamern die Playdowns winken.
„Das Spiel gegen Duisburg fand auf sehr hohem Niveau statt, und wahrscheinlich fehlte uns allen noch ein wenig die entsprechende Erfahrung“, befand Artur Tchigir nach dem Match. „Aber gegen Esslingen ist das eine ganz andere Sache. Die Mannschaft ist ebenso jung wie unsere, die besten Spieler haben das Team verlassen und spielen inzwischen in Cannstatt, sodass wir recht optimistisch an die Sache gehen.“
Der 19-Jährige kam zum Saisonbeginn von Spandau nach Potsdam, da er bei den Wasserfreunden 04 nicht die Perspektiven wie beim OSC hatte. Der Wasserballsport wurde dem Studenten für Wirtschafts-Ingenieurwesen sozusagen in die Wiege gelegt: Sein Vater Alexander ist bereits seit Jahren Nationaltorwart, hütet ansonsten den Kasten für die Wasserfreunde Spandau und leitet in Potsdam die Geschicke des Bundesligateams als Co-Trainer. André Laube ist im Nachhinein sehr froh, Artur Tchigir an den Brauhausberg geholt zu haben. „Artur ist unheimlich fleißig und ehrgeizig, wurde schnell Stammspieler und ist gerade auf der Position als Center eine große Bereicherung für unser Team“, schätzt der Coach ein. Eine lange Eingewöhnungszeit brauchte der Berliner dann auch nicht: „Ich fühle mich hier sehr wohl, die Mannschaft ist toll und natürlich auch das Publikum. Wenn dich rund 400 Fans anfeuern – das ist schon eine große Unterstützung.“
Sowohl Tchigir als auch sein gesamtes Team hoffen nun auf einen Sieg am Mittwoch. Denn nicht zuletzt würden sich die beiden kommenden Spiele mit einem Erfolg im Gepäck ganz anders gestalten lassen. Bereits am Samstag (18 Uhr) und am Sonntag um 17.30 Uhr treffen die Potsdamer im Stuttgarter Hallenbad erneut auf Esslingen und wollen dann auf der langen Rückfahrt möglichst schon feiern.
Eine leichte Angelegenheit wird dies allerdings nicht. „Esslingen ist die große Unbekannte“, sagt Laube. „Vor zwei Jahren haben wir gegen das Team zweimal in den Playoffs verloren, doch inzwischen hat sich personell ja vieles verändert.“ Heute legt das OSC-Team noch einmal ein Trainingsspiel gegen Neukölln ein: „Und dann“, so Laubes Anordnung, „wollen wir zu Hause gewinnen.“
Henner Mallwitz
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