
© Olaf Möldner
Von Thomas Gantz: Die Gunst der Stunde genutzt
SC-Volleyballerinnen zum Bundesliga-Auftakt beim 3:0 über das Zurich Team VCO Berlin ohne Probleme
Stand:
Keine Nervosität, keine Selbstzweifel, keine zwischenzeitliche Phase sportlichen Abfallens. Stattdessen ausgesprochene Harmonie und richtig gute Stimmung beim Saisonauftakt der Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam, die am vergangenen Samstag ihr Heimspiel gegen das Zurich Team VC Olympia Berlin vor 550 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee klar mit 3:0 (25:20, 25:16, 25:22) gewinnen konnten und erster Tabellenführer der neuen Spielzeit sind, die allerdings erst am kommenden Mittwoch mit dem ersten kompletten Punktspieltag richtig beginnt.
Im Zusammenhang mit dem zuvor von Seiten des Gastgebers erhofften deutlichen Auftaktsieg von einer Selbstverständlichkeit zu sprechen, verbot schon der Respekt vor dem Gegner, der als Berliner Bundesstützpunkt des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) praktisch identisch mit der aktuellen deutschen Junioren-Nationalmannschaft ist. Dennoch erstaunte die Ruhe, die sich eigentlich bei allen Beteiligten schon vor dem Spiel beobachten ließ. Speziell die beiden Trainer Michael Merten und Volker Knedel wirkten vor der Partie, zieht man in der Erinnerung Vergleiche zur Vorsaison, regelrecht entspannt. „Wir haben eine sehr konzentrierte Leistung abgeliefert mit der wir uns diesen ersten Sieg verdient haben. Er gibt uns erst einmal Sicherheit“, wertete Merten, der seine zuvor recht offensiv zur Schau gestellte Zuversicht aus den Erkenntnissen der vergangenen Wochen bezog, in denen in der täglichen Arbeit mit dem Team schon deutlich wurde, dass der Tabellenzehnte der Vorsaison speziell im Zusammenhang mit einer in den kommenden Monaten dringend erforderlichen Leistungskonstanz voran gekommen ist. Ursächlich hängt dies auch mit einem speziellen Fitness-Programm zusammen, dass im Zusammenwirken mit Heinz Rieger, einem verdienstvollen früheren Leichtathletik-Trainer, ersonnen wurde. Wesentlichen Anteil am vorgestern augenscheinlich werdenden Qualitätszuwachs haben Mittelblockerin Melanie Iwansky (ehemals Allianz Volley Stuttgart) und Libera Lisa Rühl, die in der Vorsaison beim VT Aurubis Hamburg spielte. Beide verstanden es, bei ihrem Bundesliga-Debüt für den SC Potsdam zu überzeugen.
Um den im Volleyball vielzitierten Druckaufbau auf den Gegner machten sich die beiden Kapitäne verdient. Im Fall der für ihre Stilsicherheit bekannten Ramona Stucki (sehr gute Aufschläge) verwunderte das allerdings ebenso wenig wie bei der jüngst knapp an einer WM-Nominierung gescheiterten Patricia Grohmann.
Die 20-Jährige, die sich bereits in der Vorsaison als Volleyballerin beim SC Potsdam enorm entwickelt hat, ist durch ihre Aufenthalte bei der Nationalmannschaft nunmehr im Hochleistungsbereich angekommen. Die Dynamik, mit der sie vorgestern etliche Angriffe abschloss, begeisterte.
Dem ersten Erfolgserlebnis folgen nun schnell die Mühen der Ebene. Bereits am kommenden Mittwoch steht die Partie beim Köpenicker SC an (19 Uhr). Der Auftaktsieg vom Samstag sorgt beim SC Potsdam vor diesem Duell zweier in der Vorsaison praktisch gleichstarker Teams für Selbstvertrauen.
Thomas Gantz
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