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Landeshauptstadt: Die Hälfte ist über 80

Zehn Jahre „Wir für uns“ / Werbung um Mitglieder

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Drewitz - Sie wollten ihre Begegnungsstätte retten: Darum gründeten 31 Senioren auf Anraten der Gewoba am 19. März 1998 den „Wir für uns – Verein zur Förderung des Zusammenlebens“ e.V. Bereits ein Jahr später habe der Träger der Seniorenfreizeitstätte in der Asta-Nielsen-Straße 1 doppelt so viele Mitstreiter gehabt, erinnert sich Gründungsmitglied Klaus Gareis zum heutigen zehnjährigen Bestehen.

Diese „herrlichen Zeiten“ seien vorbei. Mit der seit einigen Jahren rückläufigen Mitgliederzahl stiegen auch die Sorgen. Zurzeit habe der Verein 41 Mitstreiter. „Wenn wir nicht ein bisschen Unterstützung von außen bekommen“, sagte Gareis, „existieren wir nur noch zwei, drei Jahre.“ Der Verein trage sich hauptsächlich über die sehr geringen Beitritts- und Beitragsgelder. Wer bei dem „Wir für uns“ e.V. Mitglied werden wolle, zahle einmalig zwei und dann monatlich 1,50 Euro. Zwar überlasse das kommunale Wohnungsunternehmen Gewoba die Räumlichkeiten in Drewitz kostenlos. Die Betriebskosten wie Strom, Wasser und Heizung müsse aber der Seniorenverein aufbringen.

Auch müssten einfach jüngere Mitglieder zur Stabilisierung des Vereinslebens gewonnen werden. Über die Hälfte der Aktiven seien weit über 80 Jahre alt. Auch die Vorsitzende Edith Hildebrand sei bereits 80. Sie stehe am Ende einer sehr wechselvollen Geschichte der Vorsitzenden, erzählte das heutige Vorstandsmitglied. Bei Vereinsgründung hatte man Neuwahlen im Zwei-Jahres-Rhythmus vereinbart. Anfänglich sei dies auch sehr glatt gegangen. 2004 dann sei die neu gewählte Vorsitzende nach nur dreimonatiger Amtszeit zurück- und ausgetreten. Auch nach ihr habe man wenig Glück mit den Vereinsvorstehern gehabt; fast ein Jahr war der Verein ganz ohne Vorsitzenden, die dann eingesetzte Amtsinhaberin, Vorgängerin von Edith Hildebrand, verschwand plötzlich und verzog unbekannt.

An die bewegte Vereinsgeschichte wird Klaus Gareis bei der heutigen Jubiläumsfeier ab 14 Uhr in der Begegnungsstätte erinnern. Dazu zählen zum Beispiel auch die Fusion mit dem Seniorenbund Land Brandenburg im Jahr 2001 sowie die Renovierungsarbeiten in der Asta-Nielsen-Straße vor zwei Jahren. Den neuen Fußbodenbelag habe damals die Gewoba spendiert, die Malerarbeiten in Höhe von 2400 Euro seien aus Vereinsmitteln bezahlt worden, 400 Euro davon habe man von der Stiftung Altenhilfe zurückbekommen. Der Verein zur Förderung des Zusammenlebens organisiere vor allem Spiel-, Bastel- und Singnachmittage, Seniorensport oder auch Tanzveranstaltungen mit Live-Musik sowie Vorträge, Lesungen und Diskussionen. „Insgesamt 130 Einzelveranstaltungen im Jahr“, sagte Gareis. Darüber hinaus biete man individuelle Hilfen wie Heimweg- oder Arztbegleitung und psychosoziale Betreuung an. Dazu beschäftigte der Verein auch sogenannte Ein-Euro-Jobber, weil die Mitglieder altersbedingt vieles nicht mehr selbst leisten könnten. N. Klusemann

N. Klusemann

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