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Landeshauptstadt: Die hauseigene Investitionsbank

Wohnhausneubau in der Stiftstraße geplant / Spareinrichtung der PWG feiert zehnjähriges Bestehen

Von Peer Straube

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Zehn Jahre nach ihrer Gründung hat sich die Spareinrichtung der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 für die PWG zu einem lukrativen Geschäft entwickelt und ist quasi zur hauseigenen Investitionsbank geworden.

So will die Genossenschaft aus den aktuellen Spareinlagen von 32,6 Millionen Euro in diesem Jahr die komplette Sanierung der Häuser in der Ruinenbergstraße 4-10 bezahlen, ein 1,5-Millionen-Euro- Projekt. Das sagte PWG-Vorstand Wolfram Gay gestern den PNN. Auch ein Neubauvorhaben soll aus diesem Topf finanziert werden – die Schließung der Baulücke in der Stiftstraße 7. Entstehen soll dort ab Frühjahr 2012 ein fünf- bis sechsgeschossiges Wohnhaus mit Gewerbeflächen. Die Grundstücke in der Potsdamer Mitte würden im Falle einer erfolgreichen Bewerbung ebenfalls aus dem Sparsäckel bezahlt. Dabei handelt es sich um die Grundstücke Brauerstraße 1-3 an der Alten Fahrt, das zweite „Acht Ecken“- Haus in der Schwertfegerstraße und das Areal neben der Französischen Kirche, wo zu DDR-Zeiten abgerissene Holländerhäuser wiederaufgebaut werden sollen (PNN berichteten).

Nach wie vor ist die PWG die einzige Wohnungsgenossenschaft im Land Brandenburg, die ihren Mitgliedern und deren Angehörigen eine eigene Spareinrichtung anbietet. Das Interesse daran sei in den vergangenen Jahren immer mehr gestiegen, sagte der PWG-Vorstand. Aktuell gebe es 3600 Konten, 2200 davon seien Sparer, so Gay. Die Genossenschaft habe 5000 Mitglieder, hochgerechnet ergebe sich inklusive Angehörige noch ein Potenzial von weiteren 13 000 Sparern.

Abgesichert sind die Einlagen zum einen über einen Fonds bei der GdW, dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, und über den Wertbestand der Genossenschaft selbst, also vor allem die Wohnungen. Spekuliert werden darf mit dem Geld nicht, erlaubt sind aber die Finanzierung von Sanierungs- und Neubauvorhaben. Die Sparer erhalten im Gegenzug attraktive Verzinsungen für ihre Einlagen. 8,8 Millionen Euro habe man über die Spareinlagen und deren Zinsen inzwischen an alten Bankkrediten getilgt, sagte Gay. Seit 2003 musste die Genossenschaft keine neuen Kredite mehr aufnehmen, seitdem wurden alle neuen Projekte über die Spareinrichtung finanziert – das Volumen beläuft sich inzwischen auf rund 16,5 Millionen Euro.

Am gestrigen Donnerstag feierte die PWG das zehnjährige Bestehen der Spareinrichtung mit einem Fest, zu dem unter anderem die ersten und treuesten Sparer eingeladen waren. Um das Einlagevolumen weiter zu erhöhen und dafür Neukunden zu gewinnen, lockt die Genossenschaft noch bis Ende Mai mit besonderen Sparkonditionen.

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