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Landeshauptstadt: Die Herren von der Tafelrunde Englische Clubtradition wird in Potsdam gepflegt

Alles ist Englisch beim „Round Table 190“ und beim „Old Table 190“: „Adapt, adopt, improve“ lautet ihr Motto, Projekte heißen „Hands On“ und „Children’s Wish“ und zu Abenden werden „Ladies“ geladen, falls der Anlass nicht unter dem Vorbehalt „Gentlemen only“ steht. Kein Wunder, denn die beiden Vereine sind direkte Abkömmlinge englischer Clubtraditionen – der erste „Round Table“ Club wurde 1945 in Norwich gegründet.

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Alles ist Englisch beim „Round Table 190“ und beim „Old Table 190“: „Adapt, adopt, improve“ lautet ihr Motto, Projekte heißen „Hands On“ und „Children’s Wish“ und zu Abenden werden „Ladies“ geladen, falls der Anlass nicht unter dem Vorbehalt „Gentlemen only“ steht. Kein Wunder, denn die beiden Vereine sind direkte Abkömmlinge englischer Clubtraditionen – der erste „Round Table“ Club wurde 1945 in Norwich gegründet. Der Leitgedanke: „Service“ für die Gesellschaft, Hilfe für Schwächere durch die zumeist eher wohlhabenden Mitglieder des Clubs. Mittlerweile zählt der Verein rund 38 000 Mitglieder weltweit und seit 1997 existiert auch eine Potsdamer Filiale: Die „190“ hinter dem Namen ist gewissermaßen das Ortskürzel.

Zweimal im Monat treffen sich die 18 „Round Tabler“ in der „Maison Charlotte“ in der Mittelstraße, sagt Jens Gnädig, „Past President“ des Clubs. Man diskutiere über unterschiedliche Themen, berufsübergreifend und mit dem Ziel, Toleranz und individuelle Freundschaften zu pflegen. „Round Table“-Mitglied werden könne jeder zwischen 18 und 40 Jahren, so Gnädig. Offenheit und soziales Engagement gehörten dazu, sowie die Entrichtung des Monatsbeitrages von 25 Euro.

Die Broschüre des „Round Table Deutschland“ präzisiert dies: Ein Mitglied sollte demnach beruflich „selbstständig“ sein, sich „in gesellschaftlich verantwortlicher Position“ befinden oder „in der Ausbildung dazu“ sein. Eine weitere Einschränkung: Frauen werden bei „Round Table“ nicht zugelassen. Wie Gnädig anführt, entspreche dies eben der aus Großbritannien stammenden Clubtradition. Für Damen gebe es jedoch den „Ladies Circle“. Da der „Round Table“ ein Club für junge Leute sein möchte, gibt es für Mitglieder über 40 Jahren die Sektion „Old Table“, die sich nur einmal monatlich trifft. Beide Clubs arbeiten bei den Projekten jedoch eng zusammen.

Zu den Engagements in Potsdam zählen die Förderung des Kinder-Mitmachmuseums Exploratorium in der Wetzlarer Straße und der Potsdamer Tafel. Am 9. Dezember feierten „Old Table“ und „Round Table“ eine „Santa Claus Party“ in den neu eröffneten Restaurants im Kutschstallhof, bei der 900 Euro eingenommen wurden: Der Betrag soll nun für soziale Zwecke gestiftet werden.

Das Klischee, dass die beiden „Tables“ elitäre Klubs seien, lässt Gnädig so nicht gelten. Der „Past President“ sagt klar, dass es mit der Mitgliedschaft nicht darum gehe, Wohlhabenderen zu ermöglichen, sich „freizukaufen“. Im Gegenteil: Wer bei „Round Table“ nach Geschäftskontakten suche, sei fehl am Platz. Ein „Tabler“ solle sich „für nichts zu fein“ sein: Eigenhändig habe man die Tee- und Wärmestube in Glindow renoviert und ein Kinderheim neu möbliert. Für einige der Banker und Rechtsanwälte, so Gnädig, sei diese körperliche Arbeit gewiss ungewohnt gewesen. Doch darum gehe es auch bei dem Motto des Projektes „Hands On“. Claas Greite

Claas Greite

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